Theorien der Ästhetik im Lichte der Drei-Welten-Theorie

Aus psychoanalytischer Sicht ist die Beschäftigung mit Kunst und Kultur von besonderem Interesse, weil die Kunst wie auch andere Bestrebungen, die nach Ausdruck und Selbstverwirklichung in der Lebenswelt, Religion, Handwerk und Wissenschaft verlangen, letztlich auf ein triebhaft angelegtes Bedürfnis nach Intentionalität (Bezug zu und Exploration von unbelebten Dingen) zurückzuführen sind. Dieses angeborene Vermögen wurde zuerst von Franz Brentano (1838-1917) beschrieben und ist von nicht zu unterschätzender Bedeutung für alle kulturellen Aspekte des menschlichen Lebens.

Obwohl die Intentionalität vor allem einen emotionalen und intellektuellen Bezug zu unbelebten realen oder fiktiven Dingen anstrebt, wird dies im Bereich der Kunst insofern transzendiert, weil die Kunst eine Möglichkeit bietet, Unbelebtes zumindest in der Fiktion zu verlebendigen. Dies wird anschaulich z.B. im Drama, in der Oper oder im Film. Aber auch die Lyrik lebt wesentlich von der verlebendigenden Beschreibung bedeutsamer subjektiver Eindrücke. in der Kunst wird der Mensch selbst zum Schöpfer und transzendiert sein Dasein als bloßes Geschöpf.

Traditionell beschäftigen sich vor allem Philosophen und Künstler mit den Bedingungen ästhetischen Erlebens, den Voraussetzungen unter denen Kunstwerke geschaffen und rezipiert werden. Deshalb sollen in diesem Beitrag verschiedene ästhetische Theorien genauer betrachtet werden. Aus Gründen einer vereinfachenden Darstellung möchte ich diese jeweils in den Rahmen der Drei-Welten-Theorie einordnen.

Die Drei-Welten-Theorie wurde in unserer Zeit vor allem von Karl Popper (1902-1994) vertreten, geht aber auf spätantike Philosophen zurück und wurde – traditionell bestehend aus Physis, Psyche und Logos – definiert. Vergleiche hierzu auch den Beitrag über Neuplatonismus. In diesem vergleichenden Überblick möchte ich untersuchen, wie die verschiedenen Ansätze zur Ästhetik auf die Drei-Welten-Theorie bezogen werde können. In einem Anhang soll versucht werden, eine Beschreibung für die anfängliche Ablehnung der Impressionisten mithilfe dieser Theorie zu entwerfen.

Welt 1 Die physische Welt der Natur und der Kunstwerke.
Kunstwerke existieren als physische Objekte als Gemälde, Skulpturen und Musikaufnahmen neben der Natur in Welt 1. Diese Sichtweise betont die materielle, physische Präsenz von Kunstwerken. Zum Beispiel kann ein Gemälde als ein physisches Objekt aus Leinwand und Farbe betrachtet werden, das Raum einnimmt und physikalischen Prozessen unterliegt.

Welt 2 Die Welt der subjektiven mentalen Zustände, der ästhetischen Erfahrung:
Die subjektive ästhetische Erfahrung des Künstlers und die subjektiven Reaktionen auf Kunstwerke gehören zur Welt 2. Dies umfasst die Emotionen, Gedanken und inneren Zustände, die beim Betrachten oder Erleben von Kunst ausgelöst werden. Die ästhetische Wertschätzung und das individuelle Erleben eines Kunstwerks sind zentrale Elemente dieser Perspektive. Philosophen wie Clive Bell und Benedetto Croce haben den subjektiven und emotionalen Aspekt der ästhetischen Erfahrung betont.

Welt 3 Die Welt der objektiven Inhalte des Geistes
Kunstwerke können auch als kulturelle und intellektuelle Produkte gesehen werden, die in Welt 3 existieren. Diese Perspektive betrachtet Kunstwerke als Träger von Bedeutungen, Symbolen und kulturellen Werten, die unabhängig von den individuellen Erfahrungen der Künstler oder Betrachter analysiert und diskutiert werden können. Besonders Arthur Danto (1924-2013) und Nelson Goodman (1906-1998) haben diese Sichtweise betont, indem sie die Bedeutung und Interpretation von Kunstwerken als zentrale Elemente ihrer ästhetischen Theorien betrachtet haben.

Philosophen haben die Ästhetik auf verschiedene Weise in diese drei Welten integriert, um die unterschiedlichen Aspekte der Kunst und ihrer Wahrnehmung zu betonen. Einige Ansätze können kombiniert werden, um ein umfassenderes Verständnis der Ästhetik zu entwickeln:

Holistische Ansätze: Manche Philosophen und Theoretiker integrieren alle drei Welten, um ein vollständiges Bild der Ästhetik zu zeichnen. Sie betrachten sowohl die physische Existenz von Kunstwerken, die subjektiven ästhetischen Erfahrungen der Künstler bzw. Rezipienten und die geistigen, kulturellen und intellektuellen Inhalte der Kunst als einen miteinander verwobenen ganzheitlichen Prozess.

Interaktion zwischen den Welten: Einige Philosophen betonen die Wechselwirkungen zwischen den Welten, wie zum Beispiel, wie ein die Natur oder ein physisches Kunstwerk (Welt 1) ästhetische Erfahrungen (Welt 2) auslöst und kulturelle Bedeutungen (Welt 3) transportiert.

Die Beschreibung ästhetischer Theorien im Rahmen der Drei-Welten-Theorie ermöglicht eine vereinfachende aber dennoch ausreichend komplexe Betrachtung von Kunst, die sowohl die materiellen, subjektiven und geistigen Dimensionen berücksichtigt. Die Vielfalt an Ansätzen soll die Komplexität und Vielschichtigkeit der ästhetischen Erfahrung und der Kunst als geistiges, kulturelles Phänomen beschreiben.

Immanuel Kant (1724-1802)

Die Ästhetik von Immanuel Kant, insbesondere wie sie in seiner „Kritik der Urteilskraft“ dargelegt wird, kann ebenfalls in die Drei-Welten-Theorie integriert werden. Kants Ästhetik betont die Rolle des ästhetischen Urteils, der subjektiven Erfahrung und der universellen Gültigkeit von Schönheit.

Kunstwerke als physische Objekte: In Kants Ästhetik wird anerkannt, dass Kunstwerke physische Objekte sind, die in der Welt existieren. Ein Gemälde, eine Skulptur oder ein Musikstück hat eine materielle Präsenz in der Welt 1. Diese physischen Aspekte sind die Grundlage für die ästhetische Erfahrung, obwohl Kant den materiellen Aspekt weniger betont als den geistigen.

Ästhetische Urteile und subjektive Erfahrung: Kants Ästhetik legt großen Wert auf die subjektive Erfahrung des Betrachters. Ein ästhetisches Urteil basiert auf einem Gefühl der Lust oder Unlust, das durch die Betrachtung eines Objekts hervorgerufen wird. Diese ästhetischen Urteile sind jedoch nicht rein subjektiv, da Kant argumentiert, dass sie einen Anspruch auf allgemeine Gültigkeit erheben.

Freies Spiel der Einbildungskraft und des Verstandes: Ein zentrales Konzept in Kants Ästhetik ist das „freie Spiel“ der Einbildungskraft und des Verstandes, das beim ästhetischen Erleben eines Objekts auftritt. Diese Erfahrung gehört zur Welt 2, da sie innerlich und subjektiv ist, aber dennoch auf allgemeine Prinzipien verweist.

Universelle Gültigkeit ästhetischer Urteile: Obwohl ästhetische Urteile subjektiv sind, behauptet Kant, dass sie eine universelle Gültigkeit beanspruchen. Dies bedeutet, dass sie eine intersubjektive Dimension haben und über die individuelle Erfahrung hinausgehen, was sie in die Welt 3 integriert. Die Idee, dass Schönheit eine Form der Kommunikation ist, die unabhängig von individuellen Präferenzen und Erfahrungen existiert, passt gut zur Welt 3.

Kunst als Ausdruck von Ideen: Kants Konzept der „ästhetischen Ideen“ bezeichnet die Fähigkeit der Kunst, mehr zu bedeuten, als nur das, was sie direkt darstellt. Kunstwerke können tiefere Bedeutungen und Ideen vermitteln, die in die Welt 3 fallen. Diese Ideen sind nicht auf die physischen Eigenschaften der Kunstwerke oder die subjektiven Erfahrungen der Betrachter beschränkt, sondern existieren als objektive Inhalte des Geistes.

Subjektive Erfahrung und allgemeine Prinzipien: Kants Betonung der subjektiven Erfahrung (Welt 2) und der gleichzeitige Anspruch auf universelle Gültigkeit (Welt 3) zeigt eine komplexe Wechselwirkung zwischen diesen Welten. Ästhetische Urteile entstehen aus individuellen Erfahrungen, beanspruchen jedoch allgemeine Anerkennung.

Physische Kunstwerke und ihre Bedeutungen: Während Kunstwerke als physische Objekte in Welt 1 existieren, sind ihre Bedeutungen und die ästhetischen Urteile, die sie hervorrufen, Teil der Welten 2 und 3. Diese multidimensionale Betrachtung ermöglicht ein tieferes Verständnis der Kunst als kulturelles und geistiges Phänomen.

Durch diese Integration wird deutlich, dass Kants Ästhetik sowohl die physischen, subjektiven als auch objektiven Dimensionen der Kunst umfasst. Dies beschreibt die Komplexität und Vielschichtigkeit der ästhetischen Erfahrung und zeigt, wie Kants Ideen in die Drei-Welten-Theorie passen.

Karl Philip Moritz (1756-1793)

Die Ästhetische Theorie von Karl Philip Moritz, die er im Rahmen seiner Drei-Welten-Theorie entwickelte, ist ein zentraler Bestandteil des philosophischen und ästhetischen Denkens im 18. Jahrhundert. Die Drei-Welten-Theorie von Moritz unterteilt die Welt in drei Bereiche: die Natur, die Kunst und den menschlichen Geist. Diese Einteilung dient als Grundlage, um seine ästhetischen Prinzipien und Überzeugungen zu erklären.

1. Die Welt der Natur
Die erste Welt ist die der Natur. Moritz betrachtet die Natur als einen autonomen Bereich, der nach eigenen Gesetzen und Prinzipien funktioniert. In der Natur manifestiert sich eine innere Harmonie und Vollkommenheit, die unabhängig vom menschlichen Eingriff existiert. Moritz bewundert die Schönheit der Natur, die er als ein vollkommenes und harmonisches Ganzes ansieht. Diese natürliche Schönheit ist für ihn ein Vorbild für die Kunst.

2. Die Welt der Kunst
Die zweite Welt ist die der Kunst. Moritz sieht die Kunst als eine Welt, die parallel zur Natur existiert, aber von menschlicher Kreativität und Intention geprägt ist. In seiner ästhetischen Theorie postuliert er, dass die Kunstwerke einen Selbstzweck haben und nicht primär dazu dienen sollen, eine moralische oder didaktische Botschaft zu vermitteln. Ein Kunstwerk soll für sich selbst existieren und seine Schönheit und Vollkommenheit aus seiner eigenen Form und Struktur beziehen, ähnlich wie die Natur. Moritz betont die Autonomie der Kunst und die Idee, dass Kunstwerke in ihrer Form und Gestalt eine innere Vollkommenheit erreichen sollen.

3. Die Welt des menschlichen Geistes
Die dritte Welt ist die des menschlichen Geistes. Diese umfasst die kognitiven und kreativen Prozesse, durch die der Mensch die Welt der Natur und der Kunst wahrnimmt und interpretiert. Moritz legt Wert auf die Rolle der menschlichen Vorstellungskraft und Intuition bei der Schaffung und Rezeption von Kunst. Der menschliche Geist ist in der Lage, die Schönheit der Natur zu erkennen und sie in Kunstwerken nachzubilden oder sogar zu übertreffen.

Synthese der drei Welten
Die ästhetische Theorie von Moritz betont die Verbindung und das Zusammenspiel dieser drei Welten. Die Natur bietet die Vorlage und das Ideal der Vollkommenheit, die der menschliche Geist erkennt und in der Kunst zum Ausdruck bringt. Die Kunst wiederum spiegelt die Harmonie und Vollkommenheit der Natur wider, wird aber durch den kreativen Prozess des menschlichen Geistes zu etwas Eigenständigem und Autonomen.

Zentrale Prinzipien seiner Ästhetik
Ein zentraler Aspekt von Moritz‘ Ästhetik ist die Idee der „innere Zweckmäßigkeit ohne äu0eren Zweck“, die er von Kant beeinflusst formuliert. Kunstwerke sollten nach Moritz eine innere Zweckmäßigkeit für sich selbst besitzen, die nicht auf äußere Zwecke (wie Moral oder Nutzen) abzielt. Sie sind autonome nur auf sich selbst bezogen und in ihrer Form abgeschlossen. Diese Idee hat später großen Einfluss auf die Entwicklung der ästhetischen Theorie und die Betrachtung von Kunstwerken als autonome Objekte.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Karl Philip Moritz in seiner ästhetischen Theorie im Rahmen der Drei-Welten-Theorie eine enge Verbindung zwischen Natur, Kunst und menschlichem Geist herstellt. Er betrachtet die Kunst als ein autonomes Feld, das von der Natur inspiriert wird und durch die kreative Kraft des menschlichen Geistes geformt wird. Diese Theorie betont die Autonomie und innere Harmonie von Kunstwerken, die unabhängig von äußeren Zwecken und sozial-politischen Funktionalisierungen existieren soll.

Johann Wolfgang von Goethe (1749-1832)

Johann Wolfgang von Goethe war ein deutscher Dichter und Dramatiker. Seine ästhetischen Theorien und die von ihm geschaffenen Kunstwerke reflektieren eine intensive Auseinandersetzung mit Kunst, Natur und menschlicher Erfahrung. Goethe entwickelte seine eigenen Ansichten über Kunst und Ästhetik, die in die Drei-Welten-Theorie integriert werden können, um die verschiedenen Dimensionen seines künstlerischen Schaffens zu verstehen.

Natur und Kunstwerke als physische Objekte: Goethe sah Kunstwerke und Naturphänomene als wichtige Teile der physischen Welt (Welt 1). Seine Farbenlehre, in der er die physikalischen und physiologischen Aspekte von Farben untersucht, zeigt sein Interesse an der materiellen Welt. Goethe betrachtete Kunstwerke wie Gemälde, Skulpturen und Gebäude als physische Manifestationen künstlerischer Ideen. In seiner Architekturtheorie legte er Wert auf die Harmonie zwischen Form und Funktion, die sich in der physischen Welt manifestiert.

Ästhetische Erfahrung und subjektive Wahrnehmung: Goethe betonte die Bedeutung der subjektiven ästhetischen Erfahrung (Welt 2). Er glaubte, dass Kunst das menschliche Bewusstsein und die emotionale Wahrnehmung beeinflusst. In seinen dramatischen Werken, wie „Faust“, untersucht Goethe die inneren Konflikte und emotionalen Zustände seiner Charaktere und reflektiert damit die tiefen psychologischen Dimensionen menschlicher Erfahrung. Seine Betrachtungen zur Natur und zur Kunst zielen darauf ab, das Bewusstsein und die Wahrnehmung des Einzelnen zu erweitern und zu vertiefen.

Universelle Ideen und kulturelle Bedeutung: Goethe sah Kunst als Träger universeller Ideen und kultureller Bedeutungen (Welt 3). Seine Werke sind reich an Symbolen und Allegorien, die über die individuellen Erfahrungen hinausgehen und kollektive geistige, kulturelle und intellektuelle Inhalte darstellen. In seinen „Wahlverwandtschaften“ und anderen literarischen Werken untersucht Goethe gesellschaftliche und moralische Fragen, die in den kulturellen und intellektuellen Kontexten seiner Zeit verankert sind. Diese Werke reflektieren objektive Inhalte des Geistes und tragen zur kulturellen und intellektuellen Debatte bei.

Harmonie zwischen Natur und Kunst: Goethe suchte stets nach einer Harmonie zwischen der physischen Welt (Welt 1), der subjektiven ästhetischen Erfahrung (Welt 2) und den universellen Ideen (Welt 3). In seiner Farbenlehre und in seinen Betrachtungen zur Architektur und Natur wollte Goethe zeigen, wie physische Erscheinungen, subjektive Wahrnehmungen und objektive Inhalte miteinander in Einklang gebracht werden können. Seine Werke streben nach einem ganzheitlichen Verständnis von Kunst und Natur, das alle drei Welten miteinander verbindet.

Ästhetische Bildung und kulturelle Entwicklung: Goethe betonte die Bedeutung der ästhetischen Bildung für die individuelle und kulturelle Entwicklung. Die physische Erfahrung von Kunstwerken (Welt 1) und die subjektive ästhetische Wahrnehmung (Welt 2) sind für ihn Mittel, um das intellektuelle und kulturelle Bewusstsein zu erweitern (Welt 3). Durch die Beschäftigung mit Kunst und Natur sollen Menschen ihre Wahrnehmungs- und Denkmuster erweitern und zur kulturellen Entwicklung beitragen.

Symbolismus und Allegorie: In Goethes literarischen Werken spielen Symbolismus und Allegorie eine zentrale Rolle, um komplexe kulturelle und philosophische Ideen (Welt 3) zu vermitteln. Diese Symbole und Allegorien wirken sowohl auf der physischen Ebene der Sprache und des Textes (Welt 1) als auch auf der Ebene der subjektiven Interpretation und emotionalen Reaktion (Welt 2). Die Verwendung von Symbolen und Allegorien zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen den physischen, subjektiven und geistigen Dimensionen von Goethes ästhetischer Theorie.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Goethes Ästhetik eine integrative Perspektive auf Kunst und Natur bietet, die die physischen, subjektiven und geistigen Dimensionen miteinander verbindet. Seine Werke nutzen die materielle Präsenz (Welt 1), um die subjektive ästhetische Erfahrung (Welt 2) zu fördern und geistige, kulturelle und intellektuelle Inhalte (Welt 3) zu reflektieren. Diese Perspektive zeigt die komplexe Verwobenheit der verschiedenen Welten und die Rolle der Kunst als Mittel zur ästhetischen Bildung und kulturellen Entwicklung.

Friedrich Nietzsche (1844-1900)

Friedrich Nietzsches Ästhetik, die stark von seiner Philosophie und insbesondere von seinen Werken wie „Die Geburt der Tragödie“ geprägt ist, bietet eine Perspektive auf Kunst und Schönheit, die auf der Dynamik zwischen dem Dionysischen und dem Apollinischen basiert. Diese Dichotomie lässt sich in die Drei-Welten-Theorie integrieren, um die Bedeutung und Wirkung von Kunst in den unterschiedlichen Dimensionen der Realität zu erklären.

Kunstwerke als materielle Manifestationen: In Nietzsches Ästhetik existieren Kunstwerke in der physischen Welt (Welt 1) als konkrete Manifestationen von Kreativität und menschlichem Ausdruck. Diese physischen Kunstwerke sind die Träger der apollinischen und dionysischen Elemente, die Nietzsche als zentrale Prinzipien der Kunst betrachtet. Das Apollinische steht für die Struktur, Form und Klarheit, während das Dionysische für das Chaotische, Ekstatische und Unkontrollierbare steht. Diese dualen Aspekte sind in den physischen Eigenschaften von Kunstwerken verankert.

Ästhetische Erfahrung und subjektive Rezeption: Nietzsche betont die Bedeutung der ästhetischen Erfahrung (Welt 2) und die transformative Kraft der Kunst auf das Individuum. Die Begegnung mit Kunstwerken kann tiefe emotionale und geistige Zustände hervorrufen, die das Individuum in ekstatische Zustände versetzen können. Diese Erlebnisse spiegeln die dionysischen Aspekte wider, die die Grenzen des rationalen Denkens überwinden und die tiefsten Schichten der menschlichen Psyche ansprechen. Das Apollinische wiederum strukturiert diese Erfahrungen und gibt ihnen eine Form, die für das Bewusstsein zugänglich ist.

Kulturelle und intellektuelle Bedeutung von Kunst: In Welt 3, die die objektiven geistigen, kulturellen und intellektuellen Inhalte umfasst, sieht Nietzsche Kunst als eine zentrale Kraft, die die kulturellen und philosophischen Diskurse prägt. Kunstwerke verkörpern und vermitteln die dionysischen und apollinischen Prinzipien und tragen zur Entwicklung und Transformation kultureller Werte und Normen bei. Nietzsche betrachtet die Kunst als einen Weg, die Wahrheit über die menschliche Existenz und die Natur der Realität zu enthüllen, was tiefgreifende kulturelle und intellektuelle Implikationen hat.

Dialektik des Dionysischen und Apollinischen: Nietzsches Ästhetik integriert die physischen, subjektiven und kulturellen Dimensionen der Kunst durch die Dialektik des Dionysischen und Apollinischen. Diese beiden Prinzipien sind in den physischen Kunstwerken (Welt 1) manifestiert, beeinflussen die ästhetischen Erfahrungen und mentalen Zustände der Betrachter (Welt 2) und tragen zu den kulturellen und intellektuellen Inhalten und Diskursen bei (Welt 3).

Transformation durch Kunst: Nietzsche sieht in der Kunst eine transformative Kraft, die das Individuum und die Kultur beeinflusst. Die ästhetische Erfahrung kann das Individuum aus seinen alltäglichen mentalen Zuständen herausreißen und zu neuen Erkenntnissen und Einsichten führen. Diese Transformation spiegelt sich auch in der Kultur wider, indem Kunstwerke neue Perspektiven und Werte in die intellektuellen und kulturellen Diskurse einbringen.

Kritik der bestehenden Ordnung: Nietzsches Ästhetik ist oft kritisch gegenüber den bestehenden kulturellen und intellektuellen Normen. Er sieht die Kunst als ein Mittel, um die tiefere Wahrheit der menschlichen Existenz zu enthüllen und die konventionellen Vorstellungen von Realität und Moral infrage zu stellen. Diese kritische Dimension der Kunst zeigt sich in Welt 3, wo Kunstwerke als Katalysatoren für kulturelle und intellektuelle Veränderungen wirken.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Nietzsches Ästhetik in die Drei-Welten-Theorie integriert werden kann, indem man die physischen Manifestationen von Kunst (Welt 1), die subjektiven ästhetischen Erfahrungen (Welt 2) und die kulturellen und intellektuellen Bedeutungen (Welt 3) berücksichtigt. Nietzsches Betonung der Dialektik des Dionysischen und Apollinischen verdeutlicht die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Dimensionen und die transformative und kritische Kraft der Kunst.

Henri Bergson (1859-1941)

Henri Bergsons Ästhetik basiert auf der Philosophie des Intuitionismus und der kreativen Evolution. Seine Ideen zur Kunst und Ästhetik lassen sich in die Drei-Welten-Theorie einbetten, um die verschiedenen Aspekte und Wirkungen von Kunstwerken zu beleuchten.

Kunstwerke als materielle Ausdrucksformen: In Bergsons Ästhetik sind Kunstwerke in der physischen Welt (Welt 1) die konkreten, materiellen Manifestationen kreativer Prozesse. Diese Kunstwerke sind Ausdrucksformen, die durch ihre physische Präsenz und Gestaltung den kreativen Geist und die Intuition des Künstlers verkörpern. Bergson legt jedoch weniger Wert auf die physischen Eigenschaften selbst und mehr auf das, was sie repräsentieren und ausdrücken.

Intuition und ästhetische Erfahrung: Bergson betont die Rolle der Intuition in der ästhetischen Erfahrung (Welt 2). Er unterscheidet zwischen der oberflächlichen, intellektuellen Wahrnehmung und der tieferen, intuitiven Erkenntnis, die durch Kunstwerke ausgelöst wird. Die ästhetische Erfahrung wird durch die intuitive Erfassung der inneren Dynamik und des Lebens, das im Kunstwerk zum Ausdruck kommt, ermöglicht. Diese intuitive Wahrnehmung geht über die bloße intellektuelle Analyse hinaus und ermöglicht eine tiefere Verbindung mit dem Kunstwerk.

Kunst als Ausdruck der Lebensdynamik: In Welt 3, die die objektiven geistigen, kulturellen und intellektuellen Inhalte umfasst, sieht Bergson Kunst als Ausdruck der vitalen Lebensdynamik und des schöpferischen Prozesses, der die Realität durchdringt. Kunstwerke sind nicht nur physische Objekte oder subjektive Erfahrungen, sondern Träger von Bedeutungen und Ausdrucksformen des „élan vital“ (Lebenskraft), der das kreative Prinzip des Universums repräsentiert. Diese Inhalte sind Teil des kollektiven kulturellen und intellektuellen Erbes und tragen zur Bereicherung und Erweiterung des menschlichen Verständnisses bei.

Intuitive Erkenntnis und kreative Evolution: Bergsons Konzept der Intuition und der kreativen Evolution integriert die physischen, subjektiven und geistigen, kulturellen Dimensionen der Kunst. Die physischen Kunstwerke (Welt 1) sind Manifestationen kreativer Prozesse, die durch intuitive Erkenntnis (Welt 2) erfasst und erlebt werden. Diese intuitiven Erkenntnisse tragen zur kulturellen und intellektuellen Entwicklung bei, indem sie neue Perspektiven und Bedeutungen in die objektive Welt der Inhalte und Ideen (Welt 3) einbringen.

Transzendierung des Intellekts: Bergson betont, dass Kunst die Fähigkeit hat, die Grenzen des intellektuellen Verstehens zu transzendieren und tiefere, intuitive Einsichten zu ermöglichen. Diese Einsichten sind nicht auf logische Analyse beschränkt, sondern erfassen die dynamische, lebendige Realität, die hinter den physischen Erscheinungen liegt. Kunstwerke ermöglichen es den Betrachtern, über die oberflächlichen Erscheinungen hinauszugehen und die tieferen, lebensspendenden Prinzipien der Realität zu erfahren.

Kulturelle und intellektuelle Bedeutung: Die ästhetische Erfahrung und die durch Kunstwerke vermittelten intuitiven Erkenntnisse tragen zur kulturellen und intellektuellen Bedeutung bei, indem sie neue Formen des Wissens und des Verständnisses schaffen. Kunstwerke als Ausdruck des „élan vital“ bereichern das kollektive kulturelle Erbe und bieten neue Wege, die Realität zu interpretieren und zu erfahren.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Bergsons Ästhetik in die Drei-Welten-Theorie integriert werden kann, indem die physischen Manifestationen von Kunst (Welt 1), die intuitive ästhetische Erfahrung (Welt 2) und die kulturellen und intellektuellen Bedeutungen (Welt 3) berücksichtigt werden. Bergsons Betonung der Intuition und der kreativen Evolution zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Dimensionen und die transformative Kraft der Kunst, die über die bloße intellektuelle Analyse hinausgeht und tiefere, lebendige Einsichten ermöglicht.

Robin George Collingwood (1889-1943)

Robin George Collingwood, ein britischer Philosoph, Historiker und Archäologe, entwickelte eine ästhetische Theorie, die stark von der Idee des Ausdrucks geprägt ist. Um Collingwoods Ästhetik in die Drei-Welten-Theorie zu integrieren, kann man seine Konzepte auf die drei Ebenen anwenden und die Wechselwirkungen zwischen diesen Welten betrachten.

Welt 1 (Physische Welt):
Collingwood unterscheidet zwischen Kunstwerken als physischen Objekten und den ästhetischen Erfahrungen, die sie hervorrufen. In Welt 1 existieren Kunstwerke als materielle Objekte, wie Gemälde, Skulpturen oder Musikaufnahmen. Diese physischen Objekte sind Träger der ästhetischen Erfahrung, die jedoch nicht allein durch ihre physische Existenz bestimmt wird.

Welt 2 (Welt der mentalen Zustände):
In Collingwoods Theorie liegt der Schwerpunkt auf der Welt 2, da er die Kunst als Ausdruck innerer mentaler Zustände betrachtet. Kunst ist für Collingwood ein Mittel, durch das Künstler ihre Emotionen und Gedanken ausdrücken. Der Prozess des Kunstschaffens ist ein Akt der Selbsterkenntnis und Selbstexploration, bei dem der Künstler seine eigenen Gefühle entdeckt und artikuliert.
Die ästhetische Erfahrung des Betrachters spielt ebenfalls eine zentrale Rolle in Collingwoods Ästhetik. Der Betrachter nimmt nicht nur das physische Kunstwerk wahr, sondern versteht und teilt auch die ausgedrückten Emotionen und Gedanken des Künstlers. Diese intersubjektive Kommunikation der Gefühle und Gedanken gehört zur Welt 2.

Welt 3 (Welt der objektiven Inhalte des Geistes):
Collingwoods Ästhetik kann auch in die Welt 3 integriert werden, indem man die geistigen, kulturellen und intellektuellen Inhalte der Kunstwerke betrachtet. Obwohl Collingwood selbst mehr Wert auf den subjektiven Ausdruck legt, kann seine Theorie verwendet werden, um die geistigen, kulturellen und intellektuellen Bedeutungen zu berücksichtigen, die durch Kunstwerke vermittelt werden.
Kunstwerke, die in Welt 3 existieren, sind Träger von Ideen, Symbolen und kulturellen Bedeutungen, die unabhängig vom individuellen Künstler existieren. Diese geistigen Inhalte können analysiert und diskutiert werden und tragen zur kollektiven Wissensbasis der Gesellschaft bei.

Kunst als Ausdruck: Collingwoods Betonung des Ausdrucks und der subjektiven Nachempfindung passt gut in Welt 2, da er Kunst als eine Form der Kommunikation und Selbsterkenntnis sieht. Künstler drücken ihre inneren Zustände aus, und Betrachter erleben diese Zustände durch die Rezeption des Kunstwerks und können im ästhetischen Genuss ihre eigene subjektive Erfahrung in der vom Künstler zum Ausdruck gebrachten Erfahrung wiederfinden und bestätigt finden. (Dies ist analog zu den Prinzipien der Spiegelung und Validierung, zwei Konzepten von Donald Winnicott zur gelingenden Eltern-Kind-Interaktion zu verstehen).

Objektive Inhalte und kulturelle Bedeutung: Während Collingwood den subjektiven Ausdruck hervorhebt, kann seine Theorie verwendet werden, um die geistigen Inhalte in Welt 3 zu integrieren. Kunstwerke tragen nicht nur individuelle Emotionen, sondern auch kulturelle und intellektuelle Bedeutungen, die analysiert und diskutiert werden können.

Physische Träger der Kunst: In Welt 1 existieren die physischen Kunstwerke, die als Medium für den Ausdruck und die Kommunikation der inneren Zustände dienen. Die physische Präsenz eines Kunstwerks ist wichtig, aber Collingwood betont, dass die wahre ästhetische Erfahrung über die materielle Ebene hinausgeht.

Durch diese Integration wird deutlich, dass Collingwoods Ästhetik eine umfassende Betrachtung der Kunst ermöglicht, die sowohl die physischen, subjektiven als auch geistigen Dimensionen berücksichtigt. Die Wechselwirkungen zwischen diesen Welten verdeutlichen die Komplexität der ästhetischen Erfahrung und die vielfältigen Ebenen, auf denen Kunst wirkt.

John Dewey (1859-1952)

John Dewey’s Ästhetik, wie sie in seinem Werk „Art as Experience“ dargelegt wird, bietet eine integrative Perspektive, die sowohl die physischen als auch die subjektiven und kulturellen Dimensionen der Kunst berücksichtigt. Dewey betont, dass ästhetische Erfahrungen nicht isoliert, sondern als Teil eines dynamischen Prozesses der Interaktion zwischen Mensch und Umwelt zu verstehen sind. Diese Perspektive lässt sich gut in die Drei-Welten-Theorie integrieren.

Kunstwerke als materielle Objekte und Umwelten: Dewey sieht Kunstwerke als physische Objekte, die in der Welt existieren und durch ihre materielle Präsenz eine unmittelbare ästhetische Erfahrung ermöglichen. In Welt 1 sind Kunstwerke wie Gemälde, Skulpturen oder Musikstücke greifbare Dinge, die physikalischen Gesetzen unterliegen und durch den Kontext ihrer Umgebung beeinflusst werden. Dewey hebt hervor, dass das ästhetische Erleben eng mit dem physischen Kontext verbunden ist, in dem das Kunstwerk existiert.

Ästhetische Erfahrung als subjektive Interaktion: Deweys zentrale Idee ist, dass ästhetische Erfahrung aus der tiefen und vollständigen Interaktion des Individuums mit seiner Umgebung entsteht. Diese Erfahrung umfasst emotionale, kognitive und sensorische Aspekte und gehört zur Welt 2. Dewey betont, dass ästhetische Erfahrungen das Ergebnis eines „freien Spiels“ von Einbildungskraft und Verstand sind und eine Form der intensiven Bewusstheit und Reflexion darstellen. Für Dewey ist Kunst eine Art von Erfahrung, die durch persönliche Reaktion und Interpretation geprägt ist.

Kulturelle Bedeutung und soziale Dimension: Deweys Ästhetik betrachtet Kunst als eine kulturelle und soziale Praxis, die in Welt 3 eingeordnet werden kann. Kunstwerke tragen und vermitteln kulturelle Werte, soziale Normen und intellektuelle Inhalte, die unabhängig von den individuellen Erfahrungen existieren. Diese objektiven Inhalte des Geistes sind die Bedeutungen und Werte, die durch Kunstwerke vermittelt werden und in der kulturellen und sozialen Diskussion eine Rolle spielen.

Verbindung von physischer Präsenz und subjektiver Erfahrung: Dewey betrachtet die ästhetische Erfahrung als das Ergebnis einer Interaktion zwischen dem Kunstwerk (Welt 1) und dem Betrachter (Welt 2). Die physische Präsenz des Kunstwerks beeinflusst und wird durch die subjektive Erfahrung des Betrachters interpretiert. Diese Wechselwirkung zeigt, wie die materielle Realität von Kunstwerken mit den inneren Zuständen und Reaktionen der Betrachter verbunden ist.

Kunst als kulturelles Medium: Deweys Sichtweise auf Kunst als Kommunikationsmittel für kulturelle und soziale Bedeutungen (Welt 3) verdeutlicht, dass Kunst nicht nur persönliche Erfahrungen vermittelt, sondern auch zur kollektiven kulturellen und intellektuellen Landschaft beiträgt. Kunstwerke existieren als kulturelle Artefakte, die Bedeutung und Wert über individuelle Erfahrungen hinaus besitzen.

Durch diese Integration wird klar, dass Deweys Ästhetik eine umfassende Sicht auf Kunst ermöglicht, die sowohl die physischen, subjektiven als auch objektiven Dimensionen umfasst. Deweys Ansatz reflektiert die Vielschichtigkeit der ästhetischen Erfahrung und zeigt, wie Kunst in verschiedenen Kontexten und Ebenen der Realität wirkt. In der Drei-Welten-Theorie findet Deweys Ästhetik Platz als ein dynamisches Zusammenspiel von physischer Präsenz, subjektiver Erfahrung und kultureller Bedeutung.

Benedetto Croce (1866-1852)

Benedetto Croce war ein bedeutender italienischer Philosoph, dessen Werke sich stark mit der Ästhetik und der Philosophie der Kunst auseinandersetzten. Croce entwickelte eine idealistische Ästhetik, die auf dem Prinzip beruht, dass Kunst und Schönheit Ausdrucksformen des menschlichen Geistes sind. Einige zentrale Ideen seiner Ästhetik umfassen:
Kunst als Ausdruck: Kunst ist für Croce primär eine Ausdrucksform. Sie drückt die inneren Zustände und Emotionen des Künstlers aus.
Intuition und Ausdruck: Croce unterscheidet zwischen Intuition und logischem Denken. Kunst entsteht durch intuitive Erkenntnis, die sich im künstlerischen Ausdruck manifestiert.
Kunst als eigenständige Erkenntnisform: Kunst vermittelt Wissen und Einsichten, die durch keine andere Erkenntnisform erreicht werden können.

Croces Ästhetik im Rahmen der Drei-Welten-Theorie
Kunst als Ausdruck (Welt 2): Croce betrachtet Kunstwerke als Ausdruck der inneren Welt des Künstlers. Dies passt zu Welt 2, in der subjektive Erfahrungen und Bewusstseinszustände angesiedelt sind. Die künstlerische Intuition und der kreative Prozess gehören klar zu dieser subjektiven Sphäre.
Objektive Kunstwerke (Welt 3): Sobald ein Kunstwerk geschaffen ist, wird es ein objektiver Bestandteil von Welt 3. Ein Gemälde, ein Musikstück oder ein literarisches Werk existiert unabhängig von den subjektiven Zuständen des Künstlers und kann von anderen rezipiert, interpretiert und bewertet werden.
Rezeption und Interpretation (Verbindung von Welt 2 und Welt 3): Der Prozess der Rezeption und Interpretation eines Kunstwerks involviert sowohl Welt 2 als auch Welt 3. Die individuelle Erfahrung des Betrachters (Welt 2) interagiert mit dem objektiven Kunstwerk (Welt 3). Croces Idee, dass Kunst eine eigenständige Erkenntnisform ist, wird in diesem interaktiven Prozess sichtbar, da der Rezipient durch die Begegnung mit dem Kunstwerk neue Einsichten und emotionale Erfahrungen gewinnt.
Kultureller Kontext (Welt 3): Croces Betonung der historischen und kulturellen Kontexte, in denen Kunstwerke entstehen und rezipiert werden, fügt sich ebenfalls in Welt 3 ein. Die kulturellen und historischen Hintergründe, Theorien und Traditionen, die die Kunst beeinflussen, sind Teil dieser objektiven Welt.

Croces Fokus auf den künstlerischen Ausdruck und die intuitive Erkenntnis (Welt 2) ergänzt sich mit der objektiven Existenz und dem kulturellen Wert von Kunstwerken (Welt 3). Durch die Interaktion zwischen der subjektiven Erfahrung des Rezipienten und dem objektiven Kunstwerk entsteht ein dynamischer Prozess der Erkenntnis und ästhetischen Wertschätzung.

Berthold Brecht (1898-1956)

Bertolt Brecht, ein Dramatiker und Theaterregisseur, entwickelte eine Ästhetik des Theaters, die stark von politischen und sozialen Themen geprägt ist. Seine Theorie des „epischen Theaters“ und die Verwendung des „Verfremdungseffekts“ zielen darauf ab, das Publikum zum kritischen Denken anzuregen und soziale Missstände zu thematisieren. Die Ästhetik von Brecht kann in die Drei-Welten-Theorie integriert werden, um die verschiedenen Dimensionen seines künstlerischen Schaffens zu verstehen.

Theater als physisches Medium: In Brechts Ästhetik sind Theaterstücke physische Darstellungen, die auf der Bühne aufgeführt werden (Welt 1). Diese Aufführungen umfassen die materiellen Aspekte des Theaters wie Bühnenbild, Requisiten, Kostüme und die körperliche Präsenz der Schauspieler. Brecht betont die Sichtbarkeit der Theatermittel, um den Verfremdungseffekt zu erzeugen und das Publikum daran zu erinnern, dass es sich um ein inszeniertes Stück handelt.

Verfremdungseffekt und kritisches Bewusstsein: Brecht entwickelte den Verfremdungseffekt, um das Publikum aus der passiven emotionalen Identifikation zu lösen und zum kritischen Denken zu animieren (Welt 2). Durch Techniken wie direkte Ansprache des Publikums, Unterbrechungen der Handlung und das Offenlegen der Künstlichkeit der Darstellung, zielt Brecht darauf ab, die Zuschauer zu distanzieren und ihr Bewusstsein für die dargestellten sozialen und politischen Themen zu schärfen. Die ästhetische Erfahrung wird zu einem Mittel, um das kritische Bewusstsein zu fördern und die Betrachter zu aktiven, reflektierenden Teilnehmern zu machen.

Theater als gesellschaftliche und politische Reflexion: Brechts Theaterstücke sind Träger objektiver Inhalte (Welt 3), die gesellschaftliche und politische Realitäten reflektieren. Seine Werke behandeln Themen wie Klassenkampf, soziale Ungerechtigkeit und die Machtstrukturen in der Gesellschaft. Durch seine Stücke vermittelt Brecht nicht nur individuelle Geschichten, sondern bietet eine Analyse von sozialen und politischen Strukturen, die über die individuelle Erfahrung hinausgehen und kollektive historische Prozesse darstellen.

Verfremdung und Erkenntnis: Brechts Konzept des Verfremdungseffekts betont die Wechselwirkung zwischen der physischen Darstellung (Welt 1) und der mentalen Reaktion des Publikums (Welt 2). Durch die bewusste Verfremdung sollen die Zuschauer ihre gewohnten Wahrnehmungsmuster hinterfragen und zu neuen Erkenntnissen gelangen. Diese Methode zeigt, wie die physische Inszenierung dazu genutzt werden kann, mentale Prozesse zu beeinflussen und das Bewusstsein zu erweitern.

Kunst als Mittel der sozialen Veränderung: Brechts Theater versteht sich als ein Mittel zur sozialen Veränderung, indem es objektive geistige Inhalte (Welt 3) durch physische Darstellungen (Welt 1) und die mentale Aktivierung des Publikums (Welt 2) vermittelt. Seine Stücke sollen nicht nur unterhalten, sondern das Publikum dazu anregen, über gesellschaftliche Missstände nachzudenken und aktiv zu werden. Diese Integration zeigt, wie Kunstwerke als Werkzeuge für gesellschaftliche Reflexion und politische Aktivierung dienen können.

Kritische Distanz und Engagement: Brechts Ästhetik betont die Notwendigkeit einer kritischen Distanz, um das Publikum zum Nachdenken zu bringen, während gleichzeitig ein tiefes Engagement mit den dargestellten Themen gefördert wird. Diese Dialektik zwischen Distanz und Engagement zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen den subjektiven und objektiven Dimensionen der Kunst und verdeutlicht, wie ästhetische Erfahrungen zu einer tieferen intellektuellen und politischen Auseinandersetzung führen können.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Ästhetik von Bertolt Brecht eine integrative Perspektive auf Kunst bietet, die die physischen, subjektiven und objektiven Dimensionen verbindet. Seine Theaterstücke nutzen die materielle Präsenz (Welt 1), um das kritische Bewusstsein des Publikums (Welt 2) zu fördern und tiefgehende gesellschaftliche und politische Inhalte (Welt 3) zu reflektieren. Diese Perspektive zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Welten und die Rolle der Kunst als Mittel der sozialen Reflexion und politischen Aktivierung.

Walter Benjamin (1892-1940)

Walter Benjamin, ein Philosoph und Kulturkritiker, hat in seinen Schriften zur Ästhetik, insbesondere in „Das Kunstwerk im Zeitalter seiner technischen Reproduzierbarkeit“, grundlegende Überlegungen zur Kunst und zur Ästhetik entwickelt. Benjamin analysiert die Auswirkungen der technischen Reproduzierbarkeit auf die Kunst und betont die politischen und sozialen Dimensionen von Kunstwerken.

Kunstwerke als materielle Objekte: In Benjamin’s Ästhetik sind Kunstwerke in ihrer physischen Dimension (Welt 1) von Bedeutung. Benjamin diskutiert insbesondere, wie die technische Reproduzierbarkeit von Kunstwerken, wie durch Fotografie und Film, deren physische und materielle Präsenz verändert. Die Reproduzierbarkeit beeinflusst, wie Kunstwerke wahrgenommen und in unterschiedlichen Kontexten erlebt werden. Benjamin hebt hervor, dass die Reproduktion die „Aurafunktion“ eines Kunstwerks verändert oder sogar zerstört, da das Kunstwerk nicht länger einzigartig und an einen bestimmten Ort gebunden ist.

Ästhetische Erfahrung und die Aura: Benjamin führt das Konzept der „Aura“ ein, um die einzigartige Präsenz eines Kunstwerks in seiner physischen Realität und seinem kulturellen Kontext zu beschreiben. Die Aura ist für Benjamin ein wichtiger Aspekt der ästhetischen Erfahrung (Welt 2), da sie die unmittelbare und authentische Verbindung zwischen Betrachter und Kunstwerk repräsentiert. Durch die technische Reproduzierbarkeit wird die Aura eines Kunstwerks beeinflusst, was die subjektive Erfahrung verändert. Die ästhetische Erfahrung wird dadurch zunehmend von der Reproduktionsmedien beeinflusst und erhält eine andere Dimension.

Politische und soziale Dimensionen von Kunst: Benjamin betont, dass Kunstwerke nicht nur ästhetische Objekte sind, sondern auch soziale und politische Bedeutungen tragen. In Welt 3 kann man Benjamins Analyse der Kunst im Kontext der politischen Ökonomie und des gesellschaftlichen Wandels betrachten. Er argumentiert, dass die Reproduzierbarkeit von Kunstwerken die Art und Weise verändert, wie Kunst in der Gesellschaft zirkuliert und wahrgenommen wird, und dass dies Auswirkungen auf die kulturellen und politischen Inhalte der Kunst hat. Die veränderte Reproduzierbarkeit führt zu neuen Formen der Bedeutung und des Engagements, die in den objektiven Diskursen über Kunst reflektiert werden.

Aura und Reproduzierbarkeit: Die Wechselwirkung zwischen der physischen Existenz von Kunstwerken (Welt 1) und ihrer Aura (Welt 2) zeigt, wie technische Reproduzierbarkeit die subjektive Erfahrung des Kunstwerks beeinflusst. Benjamin argumentiert, dass die Reproduzierbarkeit die Aura reduziert und die Art der ästhetischen Erfahrung verändert, indem sie die direkte physische und kulturelle Präsenz des Kunstwerks verändert. Diese Wechselwirkungen verdeutlichen, wie sich die Wahrnehmung und die Bedeutung von Kunstwerken im Kontext von Reproduktionstechnologien verändern.

Gesellschaftliche und kulturelle Bedeutung: Benjamins Untersuchung der Reproduzierbarkeit und der sich verändernden Aura von Kunstwerken zeigt, wie Kunstwerke als gesellschaftliche und kulturelle Objekte (Welt 3) in neuen Kontexten verstanden werden müssen. Die veränderte Art der Reproduktion beeinflusst nicht nur die ästhetische Erfahrung, sondern auch die politische und soziale Bedeutung von Kunst, indem sie neue Möglichkeiten für kulturelle und gesellschaftliche Diskurse schafft.

Politische Implikationen der Reproduktion: Benjamin hebt die politische Dimension der Reproduktion hervor, da die Möglichkeit der technischen Reproduktion von Kunstwerken neue Formen des Zugangs und der Verbreitung schafft. Dies hat Auswirkungen auf die Art und Weise, wie Kunstwerke in der Gesellschaft wirken und welche politischen und sozialen Funktionen sie übernehmen können.

Zusammengefasst zeigt Benjamins Ästhetik, wie die physischen, subjektiven und objektiven, geistigen Dimensionen von Kunstwerken miteinander verknüpft sind. Die technische Reproduzierbarkeit verändert sowohl die materielle Präsenz als auch die subjektive Erfahrung und die gesellschaftliche Bedeutung von Kunstwerken. Diese Perspektive verdeutlicht die komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Welten und die Rolle der Kunst als Medium für kulturelle und politische Reflexion.

Theodor W. Adorno (1903-1969)

Theodor W. Adorno, ein Vertreter der Kritischen Theorie, hat in seiner Ästhetik komplexe Überlegungen zur Kunst und zum ästhetischen Erlebnis angestellt, die sich ebenfalls in die Drei-Welten-Theorie integrieren lassen. Adornos Ästhetik, insbesondere wie sie in seinen Schriften zur Ästhetischen Theorie formuliert ist, betont die kritische Funktion der Kunst und die eines widersprüchlichen Verhältnisses zwischen dem Einzelnen und der Gesellschaft.

Kunstwerke als materielle Objekte: Wie bei Dewey ist auch bei Adorno die physische Dimension von Kunstwerken von Bedeutung. Kunstwerke existieren als materielle Objekte in der Welt 1. Adorno betrachtet jedoch die physische Präsenz von Kunst nicht isoliert, sondern als Teil eines umfassenderen kulturellen und gesellschaftlichen Kontextes. Er betont, dass die materielle Dimension von Kunstwerken mit ihren sozialen und kulturellen Bedingungen verknüpft ist.

Ästhetische Erfahrung und subjektive Reflexion: In Adornos Ästhetik spielt die subjektive Erfahrung des Betrachters eine zentrale Rolle. Kunstwerke werden als Mittel verstanden, durch das Individuen reflektieren, interpretieren und sich mit ihrer eigenen Welt und den sozialen Bedingungen auseinandersetzen. Adorno betont, dass ästhetische Erfahrungen nicht nur emotionale Reaktionen sind, sondern auch kritische Reflexionen über die Welt und die gesellschaftlichen Verhältnisse ermöglichen. Dies gehört zur Welt 2, da es um die inneren, subjektiven Erfahrungen und den kritischen Denkprozess des Individuums geht.

Kunst als gesellschaftliche und kulturelle Reflexion: Adorno sieht Kunst als ein Medium, das gesellschaftliche und kulturelle Zustände reflektiert und kritisiert. Kunstwerke tragen geistige Inhalte in dem Sinne, dass sie gesellschaftliche Strukturen und Ideologien in Frage stellen und offenbaren. Diese Inhalte und die kritische Funktion der Kunst gehören zu Welt 3, da sie über die individuelle Erfahrung hinausgehen und Teil des kollektiven kulturellen und intellektuellen Diskurses sind. Adorno betont, dass Kunst eine Form von Wissen und Kritik ist, die über das unmittelbare ästhetische Erlebnis hinausgeht.

Dialektik zwischen Materie und Reflexion: Adornos Ansatz betont die Dialektik zwischen der physischen Materie der Kunstwerke (Welt 1) und der Reflexion und Kritik, die sie hervorrufen (Welt 2). Kunstwerke sind nicht nur materielle Objekte, sondern auch Träger von Bedeutungen, die in der subjektiven Erfahrung des Betrachters reflektiert werden. Diese Reflexion führt zu einer kritischen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Bedingungen, die in Welt 3 verortet ist.

Gesellschaftliche und kulturelle Dimension: Adorno legt großen Wert darauf, dass Kunstwerke gesellschaftliche und kulturelle Bedeutungen tragen, die kritisch und reflektierend sind. Diese objektiven Inhalte (Welt 3) sind in den gesellschaftlichen und kulturellen Kontext eingebettet und bieten eine kritische Perspektive auf soziale Verhältnisse.

Kritische Funktion der Ästhetik: Die kritische Funktion der Kunst in Adornos Ästhetik ist eine Wechselwirkung zwischen subjektiven Erfahrungen und objektiven gesellschaftlichen Inhalten. Kunst ermöglicht es, gesellschaftliche Missstände zu erkennen und zu kritisieren, was sowohl die persönliche Reflexion (Welt 2) als auch die kulturelle und intellektuelle Dimension (Welt 3) betrifft.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Adornos Ästhetik eine umfassende Perspektive auf Kunst bietet, die die physischen, subjektiven und objektiven, geistigen Dimensionen integriert. Die Wechselwirkungen zwischen diesen Dimensionen zeigen die Komplexität der ästhetischen Erfahrung und die Rolle der Kunst als Medium der kritischen Reflexion und gesellschaftlichen Analyse.

Nelson Goodman (1906-1998)

Nelson Goodman, ein amerikanischer Philosoph, entwickelte eine Theorie der Ästhetik, die sich stark auf die Semiotik und die Philosophie der Kunst in der Tradition von Ernst Cassirer konzentriert. Sein Werk, insbesondere „Languages of Art“ (1968), bietet eine analytische Herangehensweise an Kunstwerke und deren Bedeutungen. Goodmans Ästhetik kann auf die Drei-Welten-Theorie angewendet werden, um zu verstehen, wie Kunstwerke in die verschiedenen Dimensionen der Realität passen.

Kunstwerke als materielle Objekte: In Goodmans Ästhetik existieren Kunstwerke in Welt 1 als physische Objekte. Diese materiellen Objekte können Gemälde, Skulpturen, Musiknoten oder andere physische Formen von Kunst sein. Goodman legt jedoch den Fokus nicht nur auf die physische Existenz, sondern auf die Art und Weise, wie diese Objekte durch „Symbolsysteme“ Bedeutung tragen. Die physische Dimension der Kunstwerke ist für Goodman wichtig, da sie das Medium ist, durch das Bedeutung und Ausdruck vermittelt werden.

Kunst als Symbolsystem: Goodman argumentiert, dass Kunstwerke komplexe „Symbolsysteme“ sind, die in der Welt 2 eine zentrale Rolle spielen. Diese Symbolsysteme umfassen die Art und Weise, wie Kunstwerke Bedeutungen und Werte erzeugen und kommunizieren. Die ästhetische Erfahrung des Betrachters umfasst das Entschlüsseln und Interpretieren dieser Symbole. Dies gehört zur Welt 2, da es um die subjektive Erfahrung und die mentale Auseinandersetzung mit den Symbolen und Bedeutungen der Kunstwerke geht.

Bedeutung und Referenz von Kunstwerken: In Goodmans Theorie sind Kunstwerke Träger objektiver Bedeutungen und kultureller Inhalte (Welt 3). Goodman untersucht, wie Kunstwerke als symbolische Systeme bestimmte Bedeutungen kodieren und wie diese Bedeutungen in einem kulturellen und intellektuellen Kontext verstanden werden. Kunstwerke sind nicht nur physische Objekte oder subjektive Erfahrungen, sondern auch Träger von Wissen und kulturellen Referenzen, die über individuelle Interpretationen hinausgehen.

Symbolsysteme und Bedeutung: Goodmans Theorie betont die Rolle von Symbolsystemen bei der Vermittlung von Bedeutung durch Kunstwerke. Die physischen Eigenschaften der Kunstwerke (Welt 1) sind für die Erzeugung und Interpretation dieser Symbolsysteme grundlegend. Die Art und Weise, wie diese Symbole entschlüsselt werden, beeinflusst die subjektive Erfahrung des Betrachters (Welt 2) und reflektiert die objektiven kulturellen und intellektuellen Inhalte (Welt 3).

Bedeutung und Kontext: Goodman argumentiert, dass die Bedeutung von Kunstwerken nicht isoliert betrachtet werden kann, sondern im Kontext von symbolischen Systemen und kulturellen Referenzen verstanden werden muss. Dies bedeutet, dass die objektiven Inhalte der Kunstwerke (Welt 3) durch die physischen Symbole (Welt 1) und die subjektiven Interpretationen (Welt 2) vermittelt werden. Die Bedeutung von Kunstwerken ist also das Ergebnis eines Zusammenspiels zwischen diesen verschiedenen Dimensionen.

Ästhetische Erfahrung und kulturelle Bedeutung: Die ästhetische Erfahrung (Welt 2) ist eng mit den objektiven Bedeutungen und kulturellen Referenzen der Kunstwerke (Welt 3) verknüpft. Goodman betont, dass die Interpretation von Kunstwerken sowohl von den symbolischen Systemen abhängt, die sie nutzen, als auch von den kulturellen Kontexten, in denen sie platziert sind. Dies zeigt, wie subjektive Erfahrungen und objektive Bedeutungen miteinander verknüpft sind.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Goodmans Ästhetik eine analytische Perspektive auf Kunst bietet, die sowohl die physischen (Welt 1), subjektiven (Welt 2) als auch objektiven, geistigen Dimensionen (Welt 3) von Kunstwerken berücksichtigt. Die Theorie der Symbolsysteme und die Untersuchung der Bedeutung von Kunstwerken verdeutlichen die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Dimensionen und zeigen, wie Kunstwerke als bedeutungsvolle kulturelle und intellektuelle Objekte verstanden werden können.

Peter Weiss (1916-1982)

Peter Weiss, ein Schriftsteller, Maler und Filmemacher, entwickelte eine Ästhetik, die stark von politischen und gesellschaftlichen Themen geprägt ist. Seine Werke, insbesondere „Die Ästhetik des Widerstands“, verbinden Kunst und Politik und reflektieren die sozialen Kämpfe und die Rolle der Kunst im Kontext von Widerstand und Befreiung. Die Ästhetik von Peter Weiss kann in die Drei-Welten-Theorie integriert werden, um die verschiedenen Dimensionen seines künstlerischen Schaffens zu verstehen.

Kunstwerke als materielle Manifestationen des Widerstands: In Weiss‘ Ästhetik sind Kunstwerke physische Objekte, die eine materielle Präsenz haben (Welt 1). Diese Werke, seien es Bilder, Theaterstücke oder Filme, sind greifbare Manifestationen des Widerstands gegen Unterdrückung und Ungerechtigkeit. Die materielle Präsenz der Kunstwerke dient als Werkzeug, um politische und soziale Botschaften zu vermitteln und das Publikum direkt zu beeinflussen.

Subjektive Erfahrung und Bewusstsein: Weiss betont die Bedeutung der subjektiven Erfahrung und des Bewusstseins in der Rezeption von Kunst (Welt 2). Seine Werke zielen darauf ab, das Bewusstsein der Betrachter oder Leser zu schärfen und sie zur Reflexion und zum kritischen Denken anzuregen. Die ästhetische Erfahrung wird zu einem Mittel, um politische und soziale Realitäten zu hinterfragen und ein tieferes Verständnis für die Mechanismen der Unterdrückung und den Widerstand dagegen zu entwickeln.

Kunst als gesellschaftliche und politische Reflexion: In Weiss‘ Ästhetik sind Kunstwerke Träger objektiver Inhalte (Welt 3), die gesellschaftliche und politische Realitäten reflektieren. Seine Werke stellen nicht nur individuelle Erlebnisse dar, sondern bieten eine Analyse von historischen und sozialen Strukturen. Weiss sieht Kunst als ein Medium, das zur Aufklärung und zum Widerstand beiträgt, indem es objektive, geistige Inhalte vermittelt, die über die persönliche Erfahrung hinausgehen und kollektive historische Prozesse und Kämpfe darstellen.

Dialektik von Kunst und Politik: Die Kunstwerke von Peter Weiss verkörpern die Dialektik von Kunst und Politik, indem sie physische Objekte (Welt 1) sind, die subjektive Erfahrungen (Welt 2) und objektive, geistige gesellschaftliche Inhalte (Welt 3) miteinander verbinden. Diese Werke zielen darauf ab, das Bewusstsein zu verändern und die politischen und sozialen Strukturen zu reflektieren und zu kritisieren. Die Interaktionen zwischen diesen Dimensionen zeigen, wie Kunstwerke als Werkzeuge des politischen Widerstands dienen können.

Kunst als Mittel der Bewusstseinsbildung: Weiss‘ Werke betonen die Rolle der Kunst in der Bildung und Transformation des Bewusstseins. Die physischen Kunstwerke schaffen eine Plattform für ästhetische und intellektuelle Auseinandersetzungen, die das individuelle Bewusstsein schärfen und die kollektiven Kämpfe für Gerechtigkeit und Freiheit unterstützen. Diese Betonung der Bildung und Bewusstseinsbildung zeigt die Wechselwirkungen zwischen den subjektiven und objektiven Dimensionen der Kunst.

Historische und soziale Kontexte: Weiss’ Werke sind tief in historischen und sozialen Kontexten begründet, was die Bedeutung der objektiven, geisigen Inhalte (Welt 3) unterstreicht. Die physischen Kunstwerke und die subjektive Erfahrung der Betrachter sind eng mit den historischen und politischen Realitäten verknüpft, die Weiss darstellt. Diese Kontexte bieten einen Rahmen, der das Verständnis und die Interpretation der Kunstwerke beeinflusst und vertieft.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass die Ästhetik von Peter Weiss eine integrative Perspektive auf Kunst bietet, die die physischen, subjektiven und objektiven, geistigen Dimensionen verbindet. Seine Werke nutzen die materielle Präsenz der Kunst (Welt 1), um subjektive Erfahrungen und Bewusstsein (Welt 2) zu beeinflussen und tiefgehende gesellschaftliche und politische Inhalte (Welt 3) zu reflektieren. Diese Perspektive zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen den verschiedenen Welten und die Rolle der Kunst als Mittel des politischen Widerstands und der sozialen Reflexion.

Arthur Danto (1924-2013)

Arthur Dantos Ästhetik, insbesondere seine Theorie des „Artworld“ und seine Analysen zur modernen Kunst, lassen sich gut mit der Drei-Welten-Theorie beschreiben. Danto betont, dass die Bedeutung von Kunstwerken über ihre physischen Eigenschaften hinausgeht und stark von ihrem Kontext und ihrer Interpretation abhängt.

Kunstwerke als materielle Objekte: In Dantos Ästhetik existieren Kunstwerke als physische Objekte in der physischen Welt (Welt 1). Ein Gemälde, eine Skulptur oder eine Installation hat spezifische materielle Eigenschaften wie Form, Farbe, Material und Textur. Diese physischen Aspekte sind jedoch nur ein Teil dessen, was ein Kunstwerk ausmacht. Für Danto sind diese materiellen Eigenschaften notwendig, aber nicht hinreichend, um etwas als Kunst zu definieren.

Wahrnehmung und Interpretation: Die subjektive Wahrnehmung und Interpretation eines Kunstwerks spielt eine zentrale Rolle in Dantos Ästhetik (Welt 2). Danto argumentiert, dass Kunstwerke nur durch die mentale und ästhetische Reaktion der Betrachter als solche erkannt werden können. Diese Wahrnehmung umfasst nicht nur die unmittelbare sensorische Erfahrung, sondern auch die intellektuelle und emotionale Interpretation. Ein Objekt wird zum Kunstwerk, wenn es als solches verstanden und interpretiert wird, was tief in den mentalen Zuständen und den individuellen und kollektiven Interpretationen der Betrachter verwurzelt ist.

Der „Artworld“-Kontext: Dantos Konzept der „Artworld“ passt gut in die Welt 3, die die objektiven kulturellen und intellektuellen Inhalte umfasst. Die „Artworld“ ist ein Netzwerk aus Theorien, Kritiken, Institutionen und Diskursen, die bestimmen, was als Kunst gilt und welche Bedeutung ein Kunstwerk hat. Ein Objekt wird durch den Kontext der „Artworld“ und die darin enthaltenen Theorien und Interpretationen zu einem Kunstwerk. Die „Artworld“ stellt die intellektuellen und kulturellen Rahmenbedingungen bereit, die es ermöglichen, Kunstwerke zu verstehen und im kritischen Diskurs zu bewerten.

Bedeutung jenseits des Physischen: Dantos Ästhetik zeigt, dass die Bedeutung von Kunstwerken über ihre physischen Eigenschaften hinausgeht und durch den Kontext und die Interpretation geprägt wird. Dies verdeutlicht die Wechselwirkungen zwischen den physischen Objekten (Welt 1), den subjektiven Erfahrungen und Interpretationen (Welt 2) und den kulturellen und intellektuellen Diskursen (Welt 3).

Kultureller und intellektueller Kontext: Die „Artworld“ (Welt 3) beeinflusst, wie Kunstwerke wahrgenommen und interpretiert werden (Welt 2). Kunstwerke existieren nicht isoliert, sondern sind Teil eines größeren kulturellen und intellektuellen Kontextes, der ihre Bedeutung formt. Dies zeigt, wie die kulturellen und intellektuellen Inhalte der „Artworld“ die subjektive ästhetische Erfahrung beeinflussen und gestalten.

Transformation durch Interpretation: Die Interpretation eines Kunstwerks kann seine Bedeutung und Wahrnehmung verändern, was zeigt, wie die mentalen Zustände (Welt 2) und die kulturellen und intellektuellen Diskurse (Welt 3) miteinander interagieren. Ein Kunstwerk kann durch neue Interpretationen und theoretische Perspektiven in der „Artworld“ neue Bedeutungen und Werte erhalten.

Zusammengefasst lässt sich sagen, dass Dantos Ästhetik in die Drei-Welten-Theorie integriert werden kann, indem man die physischen Eigenschaften von Kunstwerken (Welt 1), die subjektiven Wahrnehmungen und Interpretationen (Welt 2) und den kulturellen und intellektuellen Kontext der „Artworld“ (Welt 3) berücksichtigt. Dantos Betonung der Bedeutung und Interpretation von Kunstwerken zeigt die komplexen Wechselwirkungen zwischen diesen Dimensionen und die Rolle der „Artworld“ bei der Definition und Bewertung von Kunst.

Versuch einer Beschreibung der anfänglichen Ablehnung der Impressionisten mithilfe der Drei-Welten-Theorie

Im Anhang folgt der Versuch einer Erklärung für die anfängliche Ablehnung der Impressionisten im Rahmen der Drei-Welten-Theorie. Sie kann helfen, die Gründe für die anfängliche Ablehnung zu beleuchten, indem sie die Interaktionen zwischen den physischen Objekten (Welt 1), den mentalen Zuständen und subjektiven Erfahrungen (Welt 2) und den kulturellen und intellektuellen Inhalten (Welt 3) betrachtet.

Welt 1: Die physische Welt

Neue Techniken und Darstellungen: Die Impressionisten verwendeten neue skizzenhafte Maltechniken und Darstellungen, die sich stark von den traditionellen akademischen Standards unterschieden. Die sichtbaren Pinselstriche, das Spiel mit Licht und Farbe und die unkonventionellen Kompositionen waren physisch anders als das, was das Publikum gewohnt war. Diese physischen Unterschiede führten dazu, dass die Kunstwerke als minderwertig oder unfertig betrachtet wurden, was zur Ablehnung beitrug.

Welt 2: Die Welt der mentalen Zustände

Ästhetische Gewohnheiten und Erwartungen: Die Betrachter hatten bestimmte ästhetische Erwartungen und Gewohnheiten, die durch die traditionelle Kunst geprägt waren. Die radikal neue Ästhetik der Impressionisten in Form von skizzenhaftem und subjektivistischem Stil stieß auf Widerstand, weil sie nicht den bestehenden mentalen Modellen entsprach. Die subjektive Erfahrung der Betrachter war geprägt von einer anfänglichen Unverständnis und Ablehnung, da die neuen Kunstwerke nicht den vertrauten Mustern und Normen der Historienmalerei entsprachen.

Welt 3: Die Welt der objektiven Inhalte des Geistes

Kulturelle und intellektuelle Normen: Die Ablehnung der Impressionisten spiegelt auch die kulturellen und intellektuellen Inhalte und Normen der damaligen Zeit wider. Die akademische Kunstszene hatte klare Vorstellungen davon, was als hohe Kunst galt. Dies war das Ideal der Historienmalerei, in der erhabene Sujets in einer ewig dauernden idealen Welt dargestellt werden sollten. Diese Vorstellungen waren tief in den kulturellen und intellektuellen Strukturen der Gesellschaft verankert. Die Impressionisten stellten diese Normen infrage und schufen skizzenhafte Werke und betonten den momentanen subjektiven Eindruck, was nicht in die etablierten Kategorien von ausgearbeiteten Werken von erhabener Kunst passten. Die kulturellen Institutionen und Kritiker der Zeit waren daher zunächst nicht bereit, diese neuen Formen der Kunst zu akzeptieren.

Integration und Wechselwirkungen

Herausforderung der bestehenden Ordnung: Die Impressionisten forderten die bestehende ästhetische, kulturelle und intellektuelle Ordnung heraus. Ihre neuen Techniken und Darstellungen (Welt 1) kollidierten mit den subjektiven Erwartungen und ästhetischen Gewohnheiten der Betrachter (Welt 2) und den kulturellen und intellektuellen Normen der Zeit (Welt 3). Diese Herausforderung führte zu einer starken initialen Ablehnung, da sie als Bedrohung der bestehenden Ordnung und Werte angesehen wurde.

Langsame Akzeptanz und Wandel: Mit der Zeit begannen sich die mentalen Zustände (Welt 2) der Betrachter zu ändern, da sie sich an die neuen Techniken und Darstellungen gewöhnten. Gleichzeitig veränderten sich die kulturellen und intellektuellen Inhalte (Welt 3), da die Impressionisten zunehmend Anerkennung fanden und ihre Werke Einfluss auf die Kunstwelt und darüber hinaus hatten. Dieser Wandel zeigt, wie die Interaktionen zwischen den drei Welten zu einer allmählichen Akzeptanz und Anerkennung führen können.

Zusammengefasst lässt sich die anfängliche Ablehnung der Impressionisten mit der Drei-Welten-Theorie erklären, indem man die physischen Unterschiede der Kunstwerke, die subjektiven ästhetischen Erwartungen und die kulturellen und intellektuellen Normen der Zeit berücksichtigt. Die Theorie hilft zu verstehen, wie diese verschiedenen Dimensionen zusammenwirkten, um die Reaktion auf die impressionistische Kunst zu formen, und wie ein Wandel in diesen Dimensionen letztlich zu einer Akzeptanz führte.

Weiterlesen: Psychotherapiepraxis in Berlin, Wolfgang Albrecht

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