Anpassungsstörungen Psychotherapie in Berlin
Anpassungsstörungen nach belastenden Ereignissen
Unter einer Anpassungsstörung versteht man eine krankheitswertige Reaktion auf einmalige oder fortbestehende belastende Ereignisse.
Ursachen von Anpassungsstörungen
Anpassungsstörungen treten als Reaktion auf belastende Lebensereignisse oder schwierige Lebenssituationen auf. Mögliche Ursachen sind:
Belastende Lebensereignisse: Verlust eines Angehörigen, Trennung oder Scheidung, Arbeitsplatzverlust, Krankheit oder finanzielle Schwierigkeiten.
Chronische Stressoren: Langfristige Probleme wie Arbeitsüberlastung, Mobbing, familiäre Konflikte oder gesellschaftlicher Druck.
Individuelle Vulnerabilität: Menschen mit geringeren Bewältigungsstrategien, geringem Selbstwertgefühl oder genetischer Disposition sind anfälliger.
Merkmale von Anpassungsstörungen
Anpassungsstörungen sind dadurch gekennzeichnet, dass die emotionale oder verhaltensbezogene Reaktion auf ein Stressereignis intensiver oder länger andauert, als es üblicherweise erwartet wird. Wichtige Merkmale sind:
Emotionale Symptome: Angst, depressive Verstimmungen, Hoffnungslosigkeit, Überforderung, Reizbarkeit.
Verhaltenssymptome: Rückzug, Vermeidung bestimmter Situationen, sozialer Rückzug, Fehlzeiten am Arbeitsplatz, Aggressivität.
Körperliche Symptome: Schlafstörungen, Erschöpfung, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme.
Eingeschränkte Funktionsfähigkeit: Beeinträchtigung in sozialen, beruflichen oder schulischen Bereichen.
Die Symptome treten innerhalb von 3 Monaten nach dem belastenden Ereignis auf und dauern in der Regel nicht länger als 6 Monate nach dem Wegfall der Belastung.
Tiefenpsychologische Behandlungsmöglichkeiten
Die tiefenpsychologische Behandlung basiert auf dem Verständnis, dass Symptome Ausdruck innerer, unbewusster Konflikte sind, die durch äußere Belastungen aktiviert werden. Die Ziele der tiefenpsychologischen Therapie bei Anpassungsstörungen sind, diese Konflikte zu erkennen und zu bearbeiten, um dem Betroffenen zu helfen, besser mit Stress und seinen Emotionen umzugehen.
Mögliche Ansätze der tiefenpsychologischen Therapie sind:
Erkundung unbewusster Konflikte: Die Therapie hilft dem Patienten, unbewusste Ängste oder ungelöste Konflikte, die durch das aktuelle Lebensereignis aktiviert wurden, zu erkennen. Das belastende Ereignis dient oft als “Auslöser” für frühere, ungelöste Probleme.
Stärkung von Bewältigungsstrategien: Ein zentraler Punkt der Therapie ist die Entwicklung und Stärkung von gesünderen Bewältigungsstrategien (Coping), um den aktuellen Stress besser zu bewältigen und künftige Stressoren effektiver zu verarbeiten.
Erarbeitung eines neuen Selbstverständnisses: Durch die Bearbeitung vergangener Konflikte und traumatischer Erfahrungen können Betroffene ein neues Verständnis ihrer selbst und ihrer Beziehungen entwickeln.
Fokussierung auf aktuelle Probleme: Die Therapie bleibt oft im “Hier und Jetzt” und bezieht sich auf aktuelle Konflikte, ohne zu tief in die Kindheit oder Vergangenheit einzutauchen, es sei denn, dies ist für das Verständnis des Problems notwendig.
Die Behandlung von Anpassungsstörungen mit tiefenpsychologischen Ansätzen zielt darauf ab, unbewusste Konflikte zu verstehen und neue Wege zur Stressbewältigung zu entwickeln. Dieser Therapieansatz hilft den Betroffenen, nicht nur die aktuellen Symptome zu lindern, sondern auch eine langfristige Verbesserung der emotionalen Stabilität und Resilienz zu erreichen.
Verschiedene Formen von Anpassungsstörungen
Man unterscheidet die Anpassungsstörungen zum einen anhand der Anlässe der belastenden Ereignisse und zum anderen anhand der krankheitswertigen Reaktionen, die auf sie folgen.
Zu den Anlässen der belastenden Ereignisse zählen schwerwiegende Eheprobleme, Trennungen, Todesfälle in der nahen Verwandtschaft oder von Freunden, Stress am Arbeitsplatz, z.B. in Form von Mobbing, darüber hinaus auch Flucht und Vertreibung, das plötzliche Leiden an einer schweren, auch zur Chronifizierung neigenden oder unheilbaren Erkrankung, Verweisung, Pensionierung, Unfälle, das Beraubtwerden oder Operationen.
Letztlich entscheidet die individuelle Verletzlichkeit des einzelnen Menschen, wie stark er oder sie auf Belastungen reagiert und ob es zu einer Anpassungsstörung kommt oder nicht.
An krankheitswertigen Reaktionen (Symptomen) einer Anpassungsstörung sind zu nennen: alle Formen von depressiven Verstimmungen und Ängsten, Formen von sozialem Rückzug, Grübelzwang, aber auch pathologische Trauer oder andere auffällige Veränderungen des Sozialverhaltens.
Behandlungsmöglichkeiten in meiner Praxis
Als Verfahren zur Behandlung der Anpassungsstörung im Rahmen meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf kommt eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Betracht, die mit weiteren Verfahren im Einzelfall je nach Bedarf kombiniert wird.
Von den Anpassungsstörungen zu unterscheiden ist die Posttraumatische Belastungsstörung, die sich nach schwerwiegenden und existenzbedrohenden Erlebnissen manifestieren kann.
Ebenso ist die Anpassungsstörung nicht zu verwechseln mit unangemessenem Verhalten, das z.B. im Rahmen einer Borderline-Störung oder bei Patienten mit ADS/ADHS auftreten kann.