Traumatherapie in Berlin – Psychotherapie bei Belastungsstörung und psychischer Traumatisierung in der Kindheit, im Beruf, im Krieg, durch Terrorangriffe oder durch pathologische Beziehungserfahrungen
Traumatisierung und Traumatherapie
Im folgenden finden Sie einige Informationen zur psychischen Traumatisierung und zur Traumatherapie in meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Traumatisierende Ereignisse, denen ein Mensch ausgesetzt war, können Unfälle sein, sexuelle Übergriffe und Misshandlungen, Überfälle, Folterungen, Gefangenschaft, Kriegsereignisse, Gewalteinwirkungen, erniedrigender und schädigender Umgang.
Das Entscheidende an der psychischen Traumatisierung ist der nachhaltige Verlust von Sicherheit und in einer Verfestigung von psychischen und physischen Gefahrenreaktionen durch die traumatisierenden Ereignisse. Weitere Symptome und Beschwerden können hinzukommen.
Die Folgen einer psychischen Traumatisierung können sich unterschiedlich äußern. Entwicklungsstörungen, dissoziative Störungen, Depressionen können auftreten. In besonderen Fällen kann es zur Erkrankung an einer (komplexen) Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS) kommen. Dabei leidet der Betroffene insbesondere unter kognitiven Beeinträchtigungen wie z.B. vermindertem Konzentrations-, Aufmerksamkeits- und Erinnerungsvermögen. Typisch bei PTBS sind einschießende Gedanken, Intrusionen oder Flashbacks. Dabei handelt es sich um ein Wiedererleben/-erinnern der traumatischen Erfahrung, das meist durch Trigger wie Gerüche, bestimmte Bilder oder sensorische Wahrnehmungen hervorgerufen wird. So erscheinen die belastenden Ereignisse aus der Vergangenheit für den Betroffenen wie in der aktuellen Gegenwart wieder erlebt.
Die vorrangige Aufgabe der psychotherapeutischen Behandlung eines Patienten mit einer Posttraumatischen Belastungsstörung ist es, dem Leben des Patienten wieder Sicherheit und Vorhersehbarkeit zu geben. Es ist deshalb besonders wichtig, dass der Psychotherapeut dem traumatisierten Opfer im Rahmen einer Traumatherapie in physischer, sozialer und emotionaler Hinsicht beisteht.
Traumatisierung durch eine pathologische Beziehungserfahrung
Die Traumatisierung durch eine destruktive, toxische Beziehung liegt vor, wenn Ratsuchende negative Beziehungserfahrungen mit einem Psychopathen gemacht haben. Dies ist nicht beschränkt auf private Beziehungen. Es kann auch im Berufsleben mit Kollegen oder Vorgesetzten zum Problem werden.
Eine psychopathische Persönlichkeitsstruktur ist nicht notwendigerweise verbunden mit einem anderen Krankheitsbild wie der Borderline-Störung oder einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung etc. Eine Kombination dieser Art ist aber nicht selten. Narzisstische Persönlichkeitsstörungen bei inkompententen Chefs sind sogar eher typisch. Toxische Beziehungen im Berufsleben sind leider keine Ausnahme.
Die psychopathische Persönlichkeit zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass dem betreffenden Menschen die Fähigkeit fehlt, empathische Emotionen im Rahmen einer helfenden Beziehung zu verarbeiten. Insbesondere ist die Fähigkeit, Mitgefühl und Schuldgefühle zu empfinden, nicht nennenswert oder gar nicht ausgebildet. Die Empathie der Psychopathen ist eher darauf ausgerichtet, geeignete Opfer auszuwählen, die ihnen als leichte Beute erscheinen.
Psychopathische Persönlichkeiten neigen dazu, ihre Beute-Partner letztlich schlecht zu behandeln, emotional zu missbrauchen, finanziell auszubeuten, zu demütigen, zu dominieren und zu beleidigen. Die Beziehung beginnt aber meist ganz anders. Denn Psychopathen verführen ihre Opfer mit einem Gefühl der Grandiosität. Sie bieten sich selbst als Droge an und das ausgewählte Opfer erliegt in der Regel der Versuchung und wird von dem angebotenen Gefühl der Grandiosität im Laufe der Zeit immer mehr abhängig. Masn kann in diesem Zusammenhang auch vom Conarzissmus des Opfers sprechern.
Gaslighting
Eine charakteristische Form des emotionalen Missbrauchs ist das Gaslighting, bei dem der psychopathische Partner seinem Opfer eine gestörte Realitätswahrnehmung unterstellt und durch fortgesetzte Einflussnahme eine psychische Störung im zuvor gesunden Partner hervorruft. Durch die Unterstellung einer gestörte Realitätswahrnehmung werden die Opfer mit Absicht manipuliert und schließlich mit der Intention psychisch desorientiert, um deren Selbstbewusstsein zu zerstören und sie psychisch willenlos und konfus-abhängig zu machen. Voraussetzung für die Wirksamkeit dieser Methode ist, dass das Opfer dem Psychopathen blind vertraut und das Opfer auch außerhalb der Beziehung über keine Möglichkeit verfügt, die Sichtweise des Psychopathen zu überprüfen bzw. einer Kritik zu unterziehen. Der Begriff „Gaslighting“ stammt vom Titel des Theaterstücks „Gaslight“ des britischen Dramatikers Patrick Hamilton aus dem Jahr 1938, in dem diese Praxis der psychischen Manipulation und Methode jemand anders verrückt zu machen erstmals im Detail beschrieben wurde.
Psychotherapie der pathologischen Schuldübernahme und der Abhängigkeit von Grandiosität
Beim nicht-psychopathischen Partner stellt sich sehr häufig bei fortgesetztem emotionalem Missbrauch, der Erfahrung, gedemütigt, dominiert und beleidigt zu werden, eine pathologische Schuldübernahme ein.
Weil der psychopathische Teil der Beziehung keine Schuldgefühle empfinden kann, übernimmt der conarzisstische, nicht-psychopathische Teil diese Schuldgefühle und meint dann irrigerweise, an der ganzen vertrackten Situation Schuld zu sein, es nochmal versuchen zu müssen etc. Sehr hartnäckig ist auch die Abhängigkeit von Psychopathen, weil Opfer ein Gefühl tief verinnerlicht haben, ohne den Psychopaten nie wieder das Gefühl der Grandiosität erleben zu können.
In der Psychotherapie mit dem conarzisstischen, nicht-psychopathischen Teil der Beziehung müssen sowohl die traumatischen Erfahrungen in der Beziehungen als auch die pathologische Schuldübernahme sowie die Abhängigkeit von grandiosen Beziehungserfahrungen bearbeitet werden. Als Verfahren hierfür kommen die Systemische Beratung, die tiefenpsychologische Psychotherapie und die analytische Psychotherapie in Frage.
Psychische Traumatisierung im Krieg
Psychische Traumatisierungen im Krieg werden ausgelöst durch ein Leben unter ständiger Bedrohung, das Gefühl der eigenen Machtlosigkeit und durch den Anblick von bzw. die Konfrontation mit brutal getöteten Menschen (eigene, befreundete oder gegnerische Truppen, sowie Zivilisten).
Psychische Traumatisierungen gehen aber auch häufig einher mit eigenen kriegsbedingten Verwundungen.
Ehemalige Soldaten scheitern nicht selten im späteren zivilen Leben und machen die Erfahrung, dass sie von den traumatischen Erfahrungen des Krieges wieder eingeholt werden in Form von Flash-Backs oder Albträumen und dass sie – ohne es willentlich zu steuern – bestimmte Themen in Gesprächen mit Freunden und Familienangehörigen vermeiden, die mit dem Krieg und den Erlebnissen im Krieg zu tun haben.
Probleme im Privatleben
Zusätzlich können gewalttätige Ausbrüche im späteren Privatleben zur Belastung für die Betroffenen und auch für die Angehörigen werden.
Die Betroffenen selbst berichten als Grundgefühl, sie hätten sich seit ihrer traumatisierenden Kriegserfahrungen nicht mehr richtig unter Kontrolle. Dies bedeutet, dass die psychischen Instanzen, die für Impulse von Aggression und Aggressionshemmung zuständig sind, nicht mehr richtig harmonieren, weil sie geprägt wurden durch und für ein Leben in Extremsituationen, dass es in der zivilen Gesellschaft nach der Entlassung aus der Armee aber jetzt nicht mehr gibt.
Die ehemaligen Kriegsteilnehmer sind also zum einen für ein Leben in der Zivilgesellschaft fehlangepasst und außerdem mit den für die Posttraumatische Belastungsstörung typischen Symptomen wie Flash-Backs, Albträumen und Vermeidungen belastet.
Probleme mit Elternschaft – Probleme der Kinder von Kriegsteilnehmern
Als Eltern können sich psychisch Traumatisierte nicht vollumfänglich auf die emotionalen Bedürfnisse ihrer Kinder einstellen, weil sie zu sehr auf die Belastung durch eigene häufig unbewusste schwere psychische Narben fixiert sind. Die Kinder von traumatisierten Kriegsteilnehmern wachsen deshalb nicht selten emotional verwahrlost auf, weil ihre Eltern sich einseitig auf die materielle Versorgung ihrer Kinder konzentrieren. Die Kinder von traumatisierten Kriegsteilnehmern müssen insofern als psychisch Traumatisierte in der zweiten Generation angesehen werden und sie bedürfen ebenfalls entsprechender psychotherapeutischer Versorgung.
Psychotherapeutische Angebote
Sollten Sie als ehemaliger Kriegsteilnehmer unter den Symptomen einer Posttraumatischen Belastungsstörung leiden, vereinbaren Sie bitte ein vertrauliches Gespräch in meiner Praxis, in dem wir Behandlungsmöglichkeiten besprechen können.
Zur Anwendung kommen in meiner Praxis bei der Posttraumatischen Belastungsstörung die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, das Autogene Training oder auch handlungsorientierte Verfahren.
Die Kinder von Eltern mit traumatischen Kriegserlebnissen werden in meiner Praxis ebenfalls mit besonderer Berücksichtigung der Vorgeschichte in der Elterngeneration behandelt.
Therapieziele für Traumapatienten
Nachdem ein Trauma einen Menschen vollkommen mit seiner existentiellen Hilflosigkeit und Verwundbarkeit konfrontiert hat, kann das Leben nie mehr genau das gleiche werden wie zuvor:
Das traumatische Erlebnis wird in jedem Fall zum Bestandteil des Daseins einer Person.
Das Therapieziel besteht deshalb u.a. darin, dem Trauma einen angemessenen Ort im Leben des Patienten zu geben. Hierzu gehört auch, dass es dem Patienten gelingt, seinem Erleben eine angemessene Sprache zu geben (Verbalisierungskompetenz).
Das Trauma kann nur dann bearbeitet werden, wenn ein sicheres Band zwischen dem Patienten und dem Therapeuten geknüpft wird. Dieses kann helfen, die Psyche zusammenzuhalten, wenn die Bedrohungen psychischer Desintegration wiedererlebt werden. Vor dem Beginn einer Traumatherapie können Sie in meiner Praxis eine umfassende biographische Anamnese, einen genauen Nachvollzug der psychisch traumatisierenden Situation und eine detaillierte Aufnahme der bestehenden Beschwerden erwarten.
An Behandlungsmethoden kommt vor allem die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Betracht, die in Einzelfällen durch andere geeignete Verfahren ergänzt werden kann.
Die analytische Psychotherapie ist ebenfalls in manchen Fällen zur Behandlung psychischer Traumatisierungen geeignet.
Zum Leistungsspektrum meiner Praxis gehört auch die psychotherapeutische Begleitung und Begutachtung von Flüchtlingen und Migranten mit oder ohne Posttraumatische Belastungsstörung.
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