Psychotherapie der sozialen Phobie in Berlin
Allgemeine Informationen zur sozialen Phobie
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über die soziale Phobie im Allgemeinen und über die psychotherapeutische Behandlung der sozialen Phobie in meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Angst – Schüchternheit – Introversion
Die soziale Phobie wird gern auch als eine Art von Schüchternheit oder Introvertiertheit betrachtet. Dennoch ist die soziale Phobie eine seelisch bedingte Erkrankung – besonders wenn noch erhebliche Selbstwertzweifel und Vermeidungen von sozialen Situationen hinzukommen. Menschen mit einer sozialen Phobie finden nur schwer Anschluss und haben häufig Probleme, sich in größeren Gruppen oder Menschenmengen (wie z.B. öffentlichen Verkehrsmitteln) aufzuhalten oder sich vor größeren Gruppen zu exponieren, wenn sie etwa vor die Aufgabe gestellt werden, ein Referat, eine Rede oder eine Präsentation vor Publikum vorzustellen.
Vermeidung als Form der Lebensbewältigung
Menschen, die unter eine sozialen Phobie leiden, vermeiden in der Regel Situationen, in denen sie von anderen kritisch beurteilt werden könnten, weil sie befürchten müssen, insgesamt abgelehnt zu werden. auf der physiologischen Ebene reagiert der Körper mit Anspannung und Angstäquivalenten wie Herzrasen, Schwitzen, Händezittern, Harndrang, Erröten etc. Wenn die Ängste sich verstärken, kann es zu einer Beeinträchtigung der Fähigkeit führen, mit anderen Menschen sinnvoll zu kommunizieren.
Eine Ursache von sozialer Phobie: ein instabiles Selbstwertgefühl
Bei der sozialen Phobie sollten Ursachen und Auslöser der Ängste unterschieden werden. Eine wesentliche Ursache bei sozialen Phobien ist das leicht irritierbare und instabile Selbstwertgefühl. Dies macht die Betroffenen abhängig von dem Zuspruch und der wohlwollenden Aufmerksamkeit anderer Menschen. Bleibt diese wohlwollende Wertschätzung durch andere aus, fühlen sich Sozialphobiker schnell kritisiert und missachtet oder sogar verachtet bis hin zur feindseligen Einstellung, die sie anderen eventuell auch noch unterstellen können.
Unsicherheiten im sozialen Kontext bei sozialer Phobie und nicht ausreichende Kompensationsversuche
Hieraus ergeben sich grundsätzlich Unsicherheiten im Umgang mit anderen Menschen. Weil Sozialphobiker wissen, dass sie dazu neigen, anderen Menschen gegenüber skeptisch eingestellt zu sein und meist die schlimmsten Befürchtungen heben, fehlt ihnen häufig ein Sensorium für den Unterschied zwischen irrational befürchteter Feindselikeit und tatsächlicher Feindseligkeit anderer Menschen. Es kann dann vorkommen, dass sie bei einem tatsächlich feindseligen Menschen versuchen sich einzureden, dass dieser offensichtlich aggressiv und bösartig wirkende Mensch in Wahrheit möglicherweise ganz harmlos sei. Aus dieser Unsicherheit in der (Fehl-) Beurteilung anderer Menschen erwachsen Sozialphobiker im Alltag schwerwiegende Nachteile und sie sind möglicherweise anfällig für Psycho-Sekten, die ihnen versprechen, ihnen zu einer besseren „Menschenkenntnis“ zu verhelfen. Oder sie überstrapazieren esoterische Möglichkeiten, z.B. mithilfe von Astrologie andere Menschen besser durchschauen zu können.
Die Gründe einer sozialen Phobie liegen u.a. in Anlagefaktoren und Traumatisierungen
Es ist immer wieder zu beobachten, dass soziale Phobien sich in der Regel bei hochsensiblen Menschen manifestieren, die in ihrer Kindheit nicht nur wenig Unterstützung zur Bewältigung ihrer besonderen Veranlagung erfahren haben, sondern darüber hinaus auch noch wegen ihrer Zartheit oder Sensitivität kritisiert, gehänselt oder gemobbt wurden. Darüber hinaus können aber noch weitere Handikaps hinzutreten, z.B. Formen von ADS oder ADHS in der Kindheit oder andere Belastungen wie Adoption, religiöser Wahn, sexueller Missbrauch, Migration, Gewalt oder psychische Krankheiten in der Familie, Alkoholismus bzw. Drogenmissbrauch der Eltern etc.
Sehnsucht nach Bestätigung
Sozialphobiker sehnen sich nach Bestätigung und fürchten gleichzeitig die Wiederholung traumatischer Erfahrungen, die sie seit der Kindheit immer wieder erleben mussten. Viele Alltagssituationen werden als Spießrutenlaufen erlebt, weil es immer wieder um die Frage geht: „Werde ich dieses Mal anerkannt und respektiert oder wieder abgelehnt, verachtet und einer Blamage ausgesetzt?“
Die soziale Phobie ist eine behandlungsbedürftige Erkrankung
Sozialphobiker leiden sehr stark unter ihren Ängsten. Ihr Vermeidungsverhalten macht sie häufig einsam. Theoretisches Wissen reicht aber nicht aus, um die massiven Ängste aufzulösen und das vermeidende Verhalten zu überwinden. Deshalb ist eine psychotherapeutische Behandlung erforderlich, die einerseits auf die hochsensible Disposition Rücksicht nimmt und auf traumatisierende Erlebnisse in Kindheit, Jugend und frühem Erwachsenenalter intensiv eingeht.
Lesen Sie bitte zur Vertiefung auch die Seiten über Hochsensibilität und Traumatisierung.
Der Schritt zum Psychotherapeuten kostet viel Überwindung
Bei Patienten mit einer sozialen Phobie spielen einerseits Vermeidungsstrategien und andererseits Schamgefühle eine bedeutende Rolle, die mit professioneller Hilfe sinnvoll bearbeitet werden können. Der Schritt, sich an einen Psychotherapeuten zu wenden, ist für Menschen, die unter einer sozialen Phobie leiden, meist besonders schwer gerade wegen ihres Vermeidungsverhaltens, ihrer Schamgefühle und der Angst, wieder gekränkt zu werden. Andererseits ist eine psychotherapeutische Beeinflussung des Krankheitsbildes sehr lohnend und sollte auf jeden Fall ausprobiert werden.
Selbsthilfegruppen für Menschen mit sozialer Phobie
Bitte beachten Sie auch die Angebote von Selbsthilfegruppen für Menschen mit sozialer Phobie. In diesem Segment finden Sie in Berlin ein ausdifferenziertes Angebot. Es gibt Gruppen mit Schwerpunkten in den Bereichen Improvisationstheater, gemeinsames Musizieren, soziale Übungsgruppen, Gesprächsgruppen, Freizeitgruppen und Aktivitätsgruppen.
Behandlungsangebote in meiner Praxis
Sollten Sie unter einer sozialen Phobie leiden, zögern Sie nicht, ein unverbindliches Vorgespräch in meiner Praxis zu vereinbaren.
Als Behandlungsmethode der sozialen Phobie kommt in meiner Praxis eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Kombination mit handlungsorientierten Ansätzen zur Anwendung. In besonderen Fällen ist auch eine analytische Psychotherapie bzw. eine Psychoanalyse zu empfehlen.
In Einzelfällen habe ich gute Erfahrungen gemacht mit einer Kombination von Einzeltherapie, Besuch einer Selbsthilfegruppe und einer zusätzlichen logopädischen Unterstützung.