Psychotherapie bei Sexsucht, sexueller Sucht, sexueller Abhängigkeit in Berlin
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über die sexuelle Sucht, die sexuelle Abhängigkeit bzw. die Sexsucht im Allgemeinen und über die Behandlung der sexuellen Sucht, der sexuellen Abhängigkeit bzw. der Sexsucht in meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Sexuelle Sucht und sexuelle Abhängigkeit
Die Sexsucht bei Erwachsenen wird bisher nicht als eigenständige Erkrankung (Diagnose) von der WHO anerkannt, obwohl es zahlreiche Menschen gibt, die unter einer Sexsucht leiden und deshalb psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.
Eine Sexsucht im engeren Sinne (die hier nicht berücksichtigte Pornosucht wird an anderer Stelle ausführlicher behandelt) liegt dann vor, wenn mindestens drei Kriterien erfüllt sind:
- Auslöser für die sexuelle Sucht bei Erwachsenen ist in der Regel eine unbewältigte Lebenssituation, meist in Form einer traumatischen Beziehungserfahrung, das abrupte Zerbrechen einer Liebesbeziehung, die sexuelle Zurückweisung in der Ehe oder ein Appetenzverlust in der Ehe etc. Entscheidend ist, dass die Sexsucht als Bewältigungsstrategie anstelle einer anderen psychogenen Erkrankung gewählt wird.
Diese vermiedene Erkrankung kann z.B. sein: eine Depression, eine Angsterkrankung oder eine Dissoziative Störung. - Es muss eine zwanghafte Beschäftigung mit sexueller Betätigung, erotischen sexuellen Phantasien oder pornographischen Darstellungen vorliegen u.z. über einen zeitlichen Umfang von mehreren Stunden pro Tag. Dabei ist es den Betroffenen nicht möglich, die zwanghafte Beschäftigung mit sexuellen Themen zu beenden auch nicht nach mehrmaliger Masturbation (Selbstbefriedigung). In der Regel ist die zwanghafte Beschäftigung mit sexuellen Handlungen eine Kompensation von Unbefriedigtsein in nichtsexuellen Lebensbereichen. Sie steht dann z.B. im Zusammenhang mit Defiziten im zielorientiertem Handeln (siehe hierzu auch die Seite über ADS/ADHS) oder im Zusammenhang mit einem defizitären Selbstwertgefühl.
Beziehungsprobleme durch Sexsucht
Bei Nichtbefriedigung der Sexsucht müssen Entzugserscheinungen auftreten in Form von Gereiztheit, Unruhe, Verzweiflung, Stimmungsschwankungen oder Angst in Verbindung mit der zwanghaften und wahllosen Suche nach Sexualpartnern bzw. Sexualpartnerinnen oder ersatzweise mit der Betrachtung von pornographischen Darstellungen mit mehrmaligem Masturbieren pro Tag.
Treten Entzugserscheinungen in Verbindung mit Depressionen auf, kann eine erektile Dysfunktion (Erektionsstörung) als Ausdruck eines Libidoverlustes ebenfalls zu den sekundären Entzugserscheinungen gehören. Eine besondere Form der Sexsucht ist die Pornosucht. Vergleichen Sie bitte hierzu auch die Seiten über Pornosucht, Internetsucht und Computersucht.
Eine Sexsucht kann Beziehungsprobleme hervorrufen, diese verstärken oder gar eine Liebesbeziehung verunmöglichen, weil die Inanspruchnahme eines schnellen Zugangs zu Sex in Form von Bordellen, Pornos oder Affären eine sexuelle Beziehung im Alltag einer Liebesbeziehung verblassen lässt. In besonderen Fällen kann es deshalb sinnvoll sein, die Psychotherapie der Sexsucht – zumindest zeitweilig – in Form einer Paartherapie durchzuführen.
Was sind die Unterschiede zwischen Sexsucht und Pornosucht?
Sexsucht und Pornosucht sind beides Formen von Verhaltenssüchten, bei denen es um zwanghaftes Verhalten im Bereich der Sexualität geht. Obwohl sie Ähnlichkeiten aufweisen, gibt es auch wichtige Unterschiede zwischen den beiden.
Definition
Sexsucht (Hypersexualität): Hierbei handelt es sich um ein zwanghaftes Bedürfnis nach sexuellen Handlungen, das das Leben der betroffenen Person stark beeinträchtigen kann. Dazu gehören häufiges Bedürfnis nach Geschlechtsverkehr, Masturbation, oder andere sexuelle Aktivitäten, die unkontrollierbar erscheinen.
Pornosucht: Diese Form der Sucht bezieht sich speziell auf den zwanghaften Konsum von Pornografie. Betroffene können nicht aufhören, pornografische Inhalte zu konsumieren, auch wenn dies negative Auswirkungen auf ihr Leben hat.
Verhalten
Sexsucht: Bei der Sexsucht stehen reale sexuelle Aktivitäten im Vordergrund. Dies kann das Streben nach häufigen sexuellen Begegnungen mit verschiedenen Partnern oder zwanghafte Masturbation umfassen.
Pornosucht: Bei der Pornosucht dreht sich das zwanghafte Verhalten um den Konsum von Pornografie, oft verbunden mit exzessiver Masturbation. Die Sucht bezieht sich auf den visuellen oder audiovisuellen Konsum, nicht unbedingt auf reale sexuelle Interaktionen.
Auslöser und Verstärker
Sexsucht: Kann durch eine Vielzahl von Faktoren ausgelöst werden, darunter emotionale Bedürfnisse, mangelnde Selbstkontrolle, oder psychische Störungen. Die Sucht wird oft durch das reale sexuelle Erlebnis und die damit verbundenen emotionalen oder physischen Empfindungen verstärkt.
Pornosucht: Hier spielen visuelle Reize eine große Rolle. Der Zugang zu Pornografie ist durch das Internet extrem vereinfacht, was die Sucht verstärken kann. Oft suchen Betroffene immer extremere Inhalte, um die gleiche Stimulation zu erreichen.
Auswirkungen auf das Leben:
Sexsucht: Kann zu riskantem Verhalten, Beziehungsproblemen, finanziellen Schwierigkeiten und emotionaler Belastung führen. In extremen Fällen können rechtliche Probleme oder gesundheitliche Risiken (z.B. durch sexuell übertragbare Krankheiten) auftreten.
Pornosucht: Führt häufig zu sozialer Isolation, Problemen in intimen Beziehungen (wie z.B. verminderte sexuelle Intimität mit dem Partner), und kann die Erwartungshaltung in Bezug auf reale Sexualität verzerren.
Therapie und Behandlung:
Sexsucht: Wird oft durch eine Kombination aus Psychotherapie und eventuell medikamentöser Behandlung angegangen. Das Ziel ist es, das zwanghafte Verhalten zu kontrollieren und die zugrunde liegenden psychischen Probleme zu behandeln.
Pornosucht: Auch hier kommt Psychotherapie zum Einsatz, oft mit dem Ziel, den Konsum von Pornografie zu reduzieren oder ganz zu beenden und gesunde sexuelle Verhaltensweisen zu fördern.
Zusammengefasst bezieht sich Sexsucht auf eine übermäßige Beschäftigung mit realen sexuellen Aktivitäten, während Pornosucht speziell den zwanghaften Konsum von pornografischen Inhalten umfasst. Beide Formen der Sucht können schwerwiegende Auswirkungen auf das Leben der Betroffenen haben und erfordern oft professionelle Hilfe.
Beratungsmöglichkeiten
Wenn Sie von sexueller Sucht oder Pornosucht betroffen sind und sich von dieser Abhängigkeit lösen möchten, vereinbaren Sie bitte ein vertrauliches Gespräch in meiner Praxis. Ein Erstgespräch ist jetzt auch in Form einer Onlineberatung via Skype möglich.
Wir können dann klären, welche psychotherapeutischen Möglichkeiten bestehen, um Ihnen professionelle Unterstützung und Hilfe zu bieten.