Psychotherapie bei Computersucht und Internetsucht in Berlin
Abhängigkeit vom Computer, Internet und digitalen Medien
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über Computersucht und Internetsucht/Internetabhängigkeit im Allgemeinen und über die psychotherapeutische Behandlung der Computersucht und Internetsucht in meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die Beschäftigung mit elektronischen Geräten wie Handys, Smartphones, MP3-Playern, Spielekonsolen, Computern etc. gehört heute zum Alltag. Zumindest einen Teil dieser Geräte nutzt heute fast jeder, und es ist sicherlich von Vorteil, sich auszukennen oder sogar einen gewisse Meisterschaft im Umgang mit derartigen Geräten zu entwickeln. Wenn Sie sich täglich mehrere Stunden mit zumindest einem dieser Geräte beschäftigen, sind Sie deshalb aber noch nicht “süchtig” oder “abhängig”.
Eine krankheitswertige Dimension bekommt die Beschäftigung mit elektronischen Medien und Geräten erst, wenn zumindest drei Kriterien erfüllt sind:
- Es findet ein sozialer Rückzug statt: Kontakte in der realen Welt werden zugunsten von Facebook, Online-Rollenspielen und Co. zurückgestellt. Freunde müssen warten, bis auf dem Computer das neueste Update installiert wurde. Angehörige bekommen den Betroffenen kaum noch zu Gesicht. Zuerst muss alles Wissenswerte recherchiert werden.
- Durch die Dauerbeschäftigung mit elektronischen Geräten bzw. virtuellen Welten sind Probleme in wichtigen Lebensbereichen entstanden (wie z.B. Vernachlässigung des Haushalts, der Schule, des Studiums oder des Berufs), oder es haben sich körperliche Probleme oder sogar körperliche Krankheiten (wie z.B. Augenschmerzen, Rückenschmerzen etc.) eingestellt.
- Der Betroffene muss subjektiv das Gefühl eines Zwangs empfinden, wenn er versucht, die Beschäftigung mit Computer, Smartphone, Internet, Gamebox etc. für eine Weile zu unterbrechen. Wer schon nach einer kurzen Pause unruhig wird und denkt, jetzt unbedingt zumindest einmal die E-Mails checken zu müssen, der unterliegt bereits einem Zwang, der eine Abstinenz von Computer und Internet nicht mehr erlaubt.
Erst wenn diese Kriterien erfüllt sind, kann ernsthaft von einer Computersucht oder Internetsucht gesprochen werden. Dabei ist der Begriff „Sucht“ klärungsbedürftig. Der Begriff „Sucht“ leitet sich ab von “Siechtum“ und nicht etwa von „Suche“.
Folgen der Internetsucht
Mit den beschriebenen Kriterien sind bereits die möglichen schwersten Folgen eines pathologischen Umgangs mit elektronischen Geräten beschrieben. Man versteht die Erkrankung besser als eine Mischung aus Abhängigkeit, Gewohnheit und Zwangshandlungen.
Soziale Medien
Soziale Medien und ihre Wirkung auf Jugendliche und junge Erwachsene werden in letzter Zeit stärker von Wissenschaftlern unter die Lupe genommen. Dabei vertritt ein Teil der Wissenschaftler, dass Facebook, Snapchat, Instagram und Twitter bei Jugendlichen zu Gefühlen der Unzulänglichkeit und Angst führen. Sicherlich kann man nicht jede Form von Beeinträchtigung des Selbstwertgefühls monokausal auf die Verwendung von sozialen Medien zurückführen. Es wäre aber auch nachlässig, die Wirkung von sozialen Medien und ihre problematischen Seiten auf die Persönlichkeitsentwicklung von jungen Menschen auszuklammern oder als unwichtig abzutun. Inzwischen gibt es auch organisierten Widerstand gegen die unkritische Nutzung von digitalen sozialen Medien wie Facebook, Instagram etc. Mitglieder z.B. des Center for Humane Technology warnen unter anderem, „dass „Facebook uns in Echokammern einschließt“, dass „Snapchat menschliche Kommunikation in ein Gewinnspiel umwandelt“, dass „Instagram ein Bilderbuchleben glorifiziert“ und dass „Youtube innerhalb von Sekunden das nächste Video abspielt, auch wenn uns das den Schlaf raubt“.
Videospiele
Einen großen Raum nehmen heute Videospiele ein. Bei diesen können sich die Anwender in grandiosen imaginären Welten mit Superkräften ausstatten und eine zweite virtuelle Existenz aufbauen, in der sie mit anderen Spielern auch weltweit kommunizieren. Diese Doppelexistenz als Superhero und grauer Alltagsexistenz findet bereits seine Vorbilder in Klassikern des Superhelden Comics etwa bei Superman oder Spiderman. Das Neue unter der Bedingung des Videospiels ist, dass die Spieler über viele Stunden in die Figur des Superheros schlüpfen können. Das läßt sie ihre Alltagsrealität als schal, langweilig und reizarm empfinden. Entsprechend unmotiviert, aversiv und genervt reagieren sie dann auf Anforderungen des Alltagslebens.
Behandlungsangebote
Im Rahmen eines Vorgesprächs wird abgeklärt, ob der Computersucht oder Internetsucht eine andere Erkrankung vorausgeht (z.B. ADHS oder eine Depression etc.), um ein umfassenderes Behandlungskonzept entwickeln zu können.
Sollten Sie betroffen sein, wenden Sie sich an die professionelle Hilfe einer Psychotherapeuten, der einen weitergefassten klinischen Blick auf Ihre Erkrankung als dies in einer reinen Selbsthilfegruppe zu erwarten wäre. Eine Selbsthifegruppe kann hingegen im Sinne einer längerfristigen Nachsorge durchaus sinnvoll sein.
Eine besondere Form der Internetsucht ist die Pornosucht, eine Spielart der Sexsucht.
Wenn Sie unter einer Computersucht oder Internetsucht leiden, zögern Sie nicht, ein unverbindliches Vorgespräch in meiner Praxis zu vereinbaren. Ein Erstgespräch ist jetzt auch in Form einer Onlineberatung möglich.
Als Behandlungsmethode der Computersucht oder Internetsucht kommt in meiner Praxis eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Kombination mit handlungsorientierten Ansätzen zur Anwendung.
Literatur zum Weiterlesen
F. Dostojewski, Der Spieler.
Wikipedia über pathologisches Spielen