Psychotherapie bei Pornosucht, Abhängigkeit von Pornokonsum in Berlin
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über die Pornosucht bzw. die Abhängigkeit von Pornokonsum im Allgemeinen und über die Behandlung der Pornosucht bzw. die Behandlung der Abhängigkeit von Pornokonsum in meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die Pornosucht ist eine besondere Variante der Sexsucht und ebenso wie diese bisher nicht als eigenständige Erkrankung (Diagnose) von der WHO anerkannt, obwohl es zahlreiche Menschen gibt, die unter Pornosucht leiden und aus diesem Grund psychotherapeutische Hilfe in Anspruch nehmen.
Von Pornographie ist dann zu sprechen, wenn die Darstellung die primären weiblichen oder erregten männlichen Geschlechtsteile enthält und die Darstellung dazu geeignet ist, bei den Betrachtern die sexuelle Erregung zum Zwecke der Masturbation (Onanie, Selbstbefriedigung) bis zum Orgasmus zu steigern.
Softpornos und Erotikfilme
Bei den sogenannten Softpornos wird zwar der Geschlechtsverkehr oder auch die Masturbation (Onanie, Selbstbefriedigung) dargestellt, es werden aber nicht die primären weiblichen oder erregten männlichen Geschlechtsteile gezeigt.
Bei erotischen Darstellungen werden weder der Geschlechtsverkehr noch werden die primären weiblichen oder erregten männlichen Geschlechtsteile gezeigt. Bei der Pornosucht geht es um das häufige und zwanghafte Betrachten von Pornographie im engen Sinne.
Eine insbesondere gelegentliche Betrachtung von Softpornos oder erotischen Posen ist bei der Darstellung von Pornosucht ausdrücklich nicht mit eingeschlossen.
Auslöser für die Pornosucht
Auslöser für die Pornosucht bei Erwachsenen ist in der Regel eine unbewältigte Lebenssituation, z.B. die sexuelle Zurückweisung in der Ehe in Verbindung mit einem religösen Verbot, die eheliche Beziehung aufzugeben oder außerehelichen sexuellen Verkehr zu suchen. Wenn die Pornosucht bereits im Jugendalter entstanden ist, kann eine frühe Gewöhnung des oder der Jugendlichen an den Pornokonsum bereits Grund genug sein für dessen Entstehung, und auch dafür, dass diese Gewohnheit später im Erwachsenenalter beibehalten wird. Für die Entstehung im Erwachsenenalter ist entscheidend, dass die Pornosucht (wie auch die Sexsucht) als Bewältigungsstrategie anstelle einer anderen psychogenen Erkrankung gewählt wird. Diese vermiedene Erkrankung kann z.B. sein: eine Depression, eine Angsterkrankung oder eine dissoziative Störung.
Kriterien für Pornosucht
Eine Pornosucht, d.h. die psychische Abhängigkeit von pornographischen Darstellungen in Form von Bildern, Filmen oder Videos, liegt dann vor, wenn mindestens drei Kriterien erfüllt sind.
Es muss über einen zeitlichen Umfang von mehreren Stunden pro Tag eine zwanghafte Beschäftigung mit pornographischen Bildern, Filmen oder Videos in Verbindung mit mehrmaligem Masturbieren pro Tag vorliegen.
Bei Nichtbefriedigung der Pornosucht müssen – wie bei der Sexsucht – Entzugserscheinungen auftreten in Form von Gereiztheit, Unruhe, Verzweiflung, Stimmungsschwankungen oder Angst in Verbindung mit der zwanghaften und wahllosen Suche nach pornographischen Bildern, Filmen oder Videos.
Der zwanghafte Pornikonsum muss entweder schon seit der Jugend bestehen und seitdem habituell sein oder es muss beim Erwachsenen einen nachvollziehbaren Auslöser in Form von sexueller Deprivation gegeben haben.
Pornoabhängigkeit in Verbindung mit anderen Abhängigkeiten
In der heutigen Zeit tritt die Pornosucht häufig in Verbindung mit Computersucht und Internetsucht auf. Vergleichen Sie deshalb hierzu bitte auch die Seiten über Internetsucht und Computersucht. Immer mehr Menschen sind heute von Pornosucht betroffen, insbesondere auch deshalb, weil heute schon Kinder massenhaft Pornokomsum betreiben und sich dies prägend auswirkt für das spätere Erwachsenenleben.
Warum Pornokonsum trotz sexueller Befriedigung?
Warum Menschen trotz sexueller Befriedigung weiterhin Pornographie konsumieren, um wiederholt einen Orgasmus zu erleben, kann man mit der Aktivierung des Dopamin-Belohnungssystem erklären, Hier sind einige Aspekte für die Funktionsweise des Dopamin-Belohnungssystem.
Der Konsum von Pornographie führt zur Freisetzung von Dopamin im Gehirn, insbesondere im mesolimbischen System, das für Belohnung und Vergnügen verantwortlich ist. Der Orgasmus ist eine starke Quelle der Dopaminfreisetzung, was das Verhalten verstärkt und die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass es wiederholt wird.
Erwartung und Vorfreude: Das Dopamin-Belohnungssystem wird nicht nur durch die tatsächliche Belohnung (den Orgasmus) aktiviert, sondern auch durch die Erwartung und Vorfreude auf diese Belohnung. Der Gedanke an den Konsum von Pornographie und die damit verbundene sexuelle Erregung kann bereits eine Dopaminfreisetzung bewirken, die das Verhalten motiviert.
Mit der Zeit kann der Konsum von Pornographie zu einer Gewöhnung führen, bei der die gleichen Reize nicht mehr die gleiche Intensität der Befriedigung bieten. Dies kann dazu führen, dass Menschen nach neuen oder extremeren Formen von Pornographie suchen, um die gleiche Dopaminfreisetzung und das gleiche Vergnügen zu erleben.
Das Dopamin-Belohnungssystem fördert oft Verhaltensweisen, die sofortige Befriedigung bieten, auch wenn sie langfristig negative Konsequenzen haben. Dies kann erklären, warum Menschen trotz sexueller Befriedigung in anderen Kontexten weiterhin Pornographie konsumieren, um die sofortige Befriedigung durch den Orgasmus zu erleben.
Ähnlich wie bei substanzbezogenen Süchten kann der übermäßige Konsum von Pornographie zu einer Verhaltenssucht führen. Das Gehirn beginnt, die intensive Dopaminfreisetzung, die durch den Pornographiekonsum verursacht wird, zu verlangen und zu wiederholen, was zu zwanghaftem Verhalten führen kann.
Das menschliche Gehirn ist darauf programmiert, auf neue und aufregende Reize stark zu reagieren. Pornographie bietet eine ständige Quelle neuer visueller und sexueller Stimulation, die das Dopamin-Belohnungssystem immer wieder aktiviert und Menschen dazu motiviert, weiter zu konsumieren.
Zusammengefasst kann man festhalten, dass die Funktionsweise des Dopamin-Belohnungssystem erklären kann, warum Menschen trotz sexueller Befriedigung Pornographie konsumieren, um wiederholt einen Orgasmus zu erleben. Die Rolle von Dopamin bei der Verstärkung von Belohnungen, der Erwartung von Vergnügen, der Suche nach neuen Reizen und der Entwicklung von Toleranz und Suchtmechanismen sind zentrale Faktoren, die dieses Verhalten beeinflussen.
Was tun, wenn Sie betroffen sind?
Wenn Sie von sexueller Sucht in Form der Pornosucht betroffen sind und sich von dieser Abhängigkeit lösen möchten, vereinbaren Sie bitte ein vertrauliches Gespräch in meiner Praxis. Ein Erstgespräch ist jetzt auch in Form einer Onlineberatung via Skype möglich.
Wir können dann klären, welche psychotherapeutischen Möglichkeiten bestehen, um Ihnen professionelle Unterstützung und Hilfe zu bieten.