Erotische Phantasien zur Steigerung der sexuellen Erregung bei Frauen und Männern

Inhaltsverzeichnis

Einleitung

Wie bereits andernorts im Rahmen dieser Praxisinformationseiten ausgeführt, spielen unbewusste und bewusste erotische Phantasien für die Entwicklung und Ausübung einer befriedigenden Sexualität bei Mann und Frau eine entscheidende Rolle. Diese Phantasien werden zumeist in der Jugend oder etwas früher oder später in Verbindung mit der Selbstbefriedigung (Masturbation, Onanie) entwickelt und bilden im Erwachsenenleben eine innerseelische Landkarte, um Erregungssteigerung und Erregungsabfuhr (Orgasmus) in befriedigender Weise auch während des Geschlechtsverkehrs selbstbestimmt steuern und erleben zu können.

Insbesondere die Journalistin Nancy Friday hat sich damit einen Namen gemacht, Phantasien dieser Art von Männern und Frauen zu sammeln und in mehreren Bänden zu publizieren.

Die weiblichen erotischen sexuellen Phantasien kreisen u.a. um die Themen: Anonymität, das Publikum, Vergewaltigung, Schmerz und Masochismus, Dominierung, die Erdmutter, Inzest, Sex mit Tieren, Sex mit afrikanischen Männern, Fetischismus, Sex mit anderen Frauen, Sex in Verbindung mit Prostitution.

Die männlichen erotischen sexuellen Phantasien kreisen u.a. um die Themen: oraler Sex, analer Sex, Inzest, Fetischismus, Sex mit Tieren, Sex lesbischer Frauen, Domination, die eigene Ehefrau mit einem anderen Mann zu teilen, Bisexualität und Homosexualität.

Als Beispiel hier eine weibliche erotische sexuelle Phantasie aus dem Themenbereich Domination:
”Ich phantasiere zuweilen, wenn es mir schwerfällt zum Orgasmus zu kommen. (…) Ich stelle mir vor, dass ich irgendwie gedemütigt werde. Oder dass mich ein Mann, ein Sklavenhalter, vor seinen Freunden zur Schau stellt. …(W)enn ich intensiv genug daran denke, habe ich einen phantastischen Orgasmus.”
(N. Friday, Die sexuellen Phantasien der Frauen, S. 123)

Erotische Phantasien können auch zu unbewussten psychischen Konflikten, Stressphänomenen, Ängsten und sekundär zu weiteren Beeinträchtigungen (z.B. Bluthochdruck) führen, wenn sie für die Betreffenden schambesetzte oder gesellschaftlich sanktionierte Inhalte umfassen wie z.B. Homoerotik oder Pädophilie.

Typische masochistische Phantasien von Männern

Typische masochistische Fantasien von Männern können in ihrer Vielfalt stark variieren, da sie von individuellen Vorlieben, Erfahrungen und psychologischen Bedürfnissen abhängen. Dennoch gibt es einige häufige Themen und Motive, die sich in masochistischen Fantasien von Männern widerspiegeln. Diese Phantasien beinhalten in der Regel ein Machtgefälle, bei dem die betroffene Person Schmerz, Erniedrigung oder Kontrolle durch eine dominante Person erfährt und daraus sexuelles Vergnügen zieht. Hier sind einige der gängigsten masochistischen Fantasien von Männern:

Erniedrigung und Demütigung

Ein zentrales Element vieler masochistischer Fantasien ist die Vorstellung, von einer dominanten Person erniedrigt oder gedemütigt zu werden. Dies kann auf verschiedene Weisen geschehen, zum Beispiel durch verbale Demütigung, das Tragen von peinlicher Kleidung oder durch symbolische Rituale der Unterwerfung.

  1. Vom dominanten Partner beleidigt oder als „wertlos“ bezeichnet zu werden.
  2. In erniedrigenden Positionen zu knien oder Füße zu küssen.
  3. Öffentlich bloßgestellt zu werden (in Fantasien oft nur symbolisch oder privat inszeniert).

Körperliche Züchtigung

Schmerz ist ein häufiger Bestandteil masochistischer Fantasien, da die Person sexuelle Befriedigung aus körperlicher Bestrafung zieht. Diese Fantasien können Schläge, Peitschenhiebe oder andere Formen körperlicher Strafe beinhalten, oft durchgeführt von einer dominanten Person.

  1. Vom dominanten Partner mit einem Gürtel, einer Peitsche oder mit der Hand geschlagen zu werden.
  2. Die Vorstellung, auf dem nackten Körper Spuren von Bestrafung (z. B. Striemen) zu tragen.
  3. Das Ritual der Bestrafung, oft als gerechte „Vergeltung“ für Fehlverhalten inszeniert.

Kontrollverlust und Unterwerfung

Ein weiteres zentrales Motiv ist die Fantasie, die Kontrolle über den eigenen Körper oder die Handlungen zu verlieren. Diese Fantasien beinhalten oft, dass der Mann sich vollkommen einem dominanten Partner unterwirft, der entscheidet, was geschieht. Der Kontrollverlust kann eine Quelle intensiver Erregung sein.

  1. Gefesselt oder festgehalten zu werden, sodass keine Bewegungsfreiheit besteht.
  2. Der dominanten Person die Macht über den sexuellen Genuss oder Orgasmus zu überlassen (Orgasmuskontrolle oder -verweigerung).
  3. In einer Fantasie „gezwungen“ zu werden, Aufgaben oder Handlungen auszuführen, die man nicht freiwillig tun würde.

Feminisierung

Eine spezifische Form der Demütigung, die in einigen masochistischen Fantasien vorkommt, ist die Feminisierung. Hierbei stellt sich der Mann vor, in eine traditionell weibliche Rolle gezwungen zu werden, oft in Verbindung mit Kleidung, Sprache oder Verhalten, die als demütigend oder unterwürfig wahrgenommen werden.

  1. Vom dominanten Partner in Frauenkleidung gesteckt zu werden.
  2. Make-up aufzutragen oder sich femininer zu präsentieren.
  3. Als „Mädchen“ oder „Sklavin“ bezeichnet zu werden.

Dominanz durch Frauen (Femdom)

In der heterosexuellen Variante masochistischer Fantasien zieht der Mann oft sexuelle Erregung aus der Vorstellung, von einer dominanten Frau kontrolliert oder bestraft zu werden. Diese Fantasien drehen sich um das Machtgefälle zwischen Mann und Frau und stellen die Frau als überlegene Figur dar.

  1. Von einer Frau „bestraft“ oder „ausgenutzt“ zu werden, sei es physisch oder emotional.
  2. Befehle von einer dominanten Frau zu befolgen und dabei keinerlei Kontrolle zu haben.
  3. Sexuelle Akte ausschließlich nach den Wünschen der dominanten Frau durchzuführen.

Cuckolding

Eine weitere häufige masochistische Fantasie ist die Vorstellung, sexuell „entmachtet“ zu werden, indem der eigene Partner (meist eine Frau) sexuelle Beziehungen mit anderen Männern hat. Der Mann wird in dieser Fantasie oft als hilflos oder machtlos dargestellt, was in ihm sowohl Erregung als auch Demütigung hervorruft.

  1. Die Vorstellung, dass der eigene Partner vor den eigenen Augen Sex mit jemand anderem hat.
  2. Verbal erniedrigt zu werden, indem der dominante Partner die Überlegenheit des anderen Sexualpartners betont.
  3. Als „Zuschauer“ sexuell ausgeschlossen zu werden.

Keuschhaltung (Chastity)

Ein weiteres häufiges Thema ist die Fantasie der sexuellen Keuschhaltung, bei der der Mann davon erregt wird, den eigenen Orgasmus oder sexuelle Befriedigung zu verweigern, während der Partner die volle Kontrolle über die sexuelle Aktivität ausübt.

  1. Das Tragen eines Keuschheitsgürtels, um den eigenen Orgasmus zu kontrollieren.
  2. „Erlaubnis“ vom dominanten Partner zu benötigen, um sexuelle Erregung oder Befriedigung zu erfahren.
  3. Lange Perioden der Abstinenz, die nur durch den Willen des dominanten Partners beendet werden.

Erniedrigung durch sexuelle Praktiken

Einige masochistische Fantasien drehen sich um die Vorstellung, durch spezifische sexuelle Praktiken erniedrigt zu werden. Hierbei geht es oft um Praktiken, die der betroffene Mann normalerweise nicht als Teil seiner sexuellen Routine sehen würde, die aber in der Fantasie als Ausdruck der völligen Unterwerfung dienen.

  1. Analsex oder Pegging (penetrativer Sex, bei dem der Partner die aktive Rolle übernimmt).
  2. Praktiken wie „Facesitting“, bei denen der dominante Partner symbolisch die Kontrolle über den passiven Partner ausübt.
  3. Forced Bi (Zwang, sexuelle Handlungen mit anderen Männern auszuführen) als extremere Fantasieform.

Zusammenfassung über masochistische Phantasien von Männern

Masochistische Fantasien bei Männern beinhalten oft Elemente von Erniedrigung, Schmerz, Kontrollverlust und Unterwerfung. Sie bieten eine Flucht aus der alltäglichen Rolle, indem sie die Vorstellung von Machtgefällen und der Abgabe von Kontrolle auf eine sexuelle Ebene übertragen. Wichtig ist, dass diese Fantasien häufig auf Einvernehmlichkeit beruhen und in der Regel keine tatsächliche Demütigung oder Gewalt beinhalten, sondern als Teil eines Spiels gesehen werden, in dem der Mann Erregung durch das Erleben von Grenzerfahrungen und Kontrollverlust sucht.

Typische ödipale Phantasien von Männern

Typische ödipale Fantasien von Männern nehmen Bezug auf infantile, unbewussten Wünsche des keinen Jungen, die Mutter zu besitzen oder zu lieben, während der Vater als Rivale betrachtet wird. Diese Phantasien spiegeln die Sehnsucht nach Nähe zur Mutter oder einer Mutterfigur wider und umfassen im späteren Erwachsenenalter sowohl sexuelle als auch emotionale Komponenten. Hier sind einige typische Themen und Aspekte, die in ödipalen Phantasien von Männern vorkommen können:

Sexuelle Phantasien über die Mutter oder Mutterfiguren

In ödipalen Fantasien ist oft eine Frau, die eine mütterliche Rolle einnimmt, das zentrale Objekt des Begehrens. Diese Frauen verkörpern nicht nur Fürsorge und Zuneigung, sondern auch sexuelle Anziehungskraft. Diese Phantasien sind geprägt von einer Idealisierung der Mutter und dem Wunsch, mit ihr auf romantischer oder sexueller Ebene verbunden zu sein.

  1. Phantasien, in denen die Mutter oder eine Mutterfigur den Mann verführt oder ihm sexuelle Aufmerksamkeit schenkt.
  2. Die Vorstellung, dass die Mutter auf sexuelle Weise über ihn wacht, ihn initiiert oder als Liebespartner akzeptiert.
  3. Das Verlangen, von der Mutter liebevoll behandelt zu werden, aber gleichzeitig als Mann und nicht als Kind wahrgenommen zu werden.

Phantasien über mütterliche Fürsorge und Geborgenheit

Neben der sexuellen Dimension beinhalten ödipale Fantasien bei Männern häufig den Wunsch nach Fürsorge, Schutz und emotionaler Geborgenheit durch die Mutter. Diese Fantasien können auf einer unbewussten Ebene den Wunsch widerspiegeln, wieder in den mütterlichen Schutz zurückzukehren oder diese Art der mütterlichen Nähe in einer Partnerin zu suchen.

  1. Die Vorstellung, dass die Mutter oder eine mütterliche Figur ihn beschützt, nährt und ihm Liebe gibt, ohne dass er etwas leisten muss.
  2. Fantasien über bedingungslose Fürsorge, bei der die Mutter sich um alle Bedürfnisse kümmert, sowohl emotional als auch physisch.
  3. Das Bedürfnis nach mütterlicher Wärme und Trost, das in einer intensiven körperlichen Nähe ausgedrückt wird.

Phantasien über den Vater als Rivalen

Ein weiteres zentrales Element ödipaler Fantasien bei Männern ist die Rivalität mit dem Vater. Männer könnten in ihrer Vorstellung den Vater als Konkurrenten um die Zuneigung der Mutter betrachten, was unbewusste Fantasien über den „Sieg“ über den Vater auslösen kann. Dabei steht der Wunsch im Vordergrund, die Mutter für sich zu gewinnen und den Vater als potenziellen Bedrohungsfaktor zu überwinden.

  1. Fantasien, in denen der Mann den Vater symbolisch besiegt oder überwunden hat, um die alleinige Aufmerksamkeit der Mutter zu erhalten.
  2. Der Wunsch, besser oder mächtiger als der Vater zu sein, um die Mutter für sich zu gewinnen.
  3. Imaginäre Szenarien, in denen die Mutter den Vater zugunsten des Sohnes ablehnt.

Phantasien über verbotene Liebe und Inzest-Tabu

Ein zentraler Aspekt ödipaler Fantasien ist das Spiel mit verbotenen Wünschen und dem Tabu des Inzests. Der Reiz dieser Fantasien liegt oft im Verbotenen, was die sexuelle Spannung erhöht. In diesen Fantasien wird die Vorstellung, dass eine Beziehung zur Mutter nicht erlaubt ist, erotisch aufgeladen.

  1. Fantasien, in denen der Mann trotz der verbotenen Natur der Beziehung romantische oder sexuelle Nähe zur Mutter erlebt.
  2. Das Spiel mit dem Gedanken, dass die Mutter ihm gegenüber „unrechtmäßige“ Zuneigung oder sexuelle Aufmerksamkeit zeigt.
  3. Der Reiz des Tabubruchs, der die Fantasie intensiver und aufregender erscheinen lässt.

Idealisierung der Mutter als perfekte Frau

Ein zentrales Motiv ödipaler Fantasien ist oft die Idealisierung der Mutter als die perfekte Frau. Männer könnten die Mutter als den Inbegriff von Weiblichkeit und Idealität sehen, sowohl in emotionaler als auch in sexueller Hinsicht. Diese Fantasien projizieren oft ein Bild von Perfektion, das in späteren Beziehungen schwer zu erreichen ist.

  1. Die Vorstellung, dass die Mutter in jeder Hinsicht perfekt ist – fürsorglich, liebevoll, attraktiv – und dass keine andere Frau ihr gleichkommt
  2. Fantasien, in denen die Mutter als unerreichbares Ideal dargestellt wird, das gleichzeitig begehrt und verehrt wird.
  3. Der Gedanke, dass die Mutter das Vorbild für alle zukünftigen romantischen oder sexuellen Beziehungen ist.

Phantasien über Macht und Kontrolle

Einige ödipale Fantasien bei Männern können auch Aspekte von Macht und Kontrolle beinhalten, bei denen die Mutter entweder die dominante Figur ist oder der Mann selbst die Macht in der Beziehung ausübt. Diese Fantasien spielen mit dem Wechsel von mütterlicher Autorität und dem Wunsch, diese Autorität zu übernehmen oder umzukehren.

  1. Phantasien, in denen die Mutter den Mann kontrolliert oder dominiert, ihn gleichzeitig aber sexuell begehrt.
  2. Der Wunsch, die Macht über die Mutter zu haben, indem er die Kontrolle über die sexuelle oder emotionale Beziehung übernimmt.
  3. Szenarien, in denen der Mann die Rollen umkehrt und die Mutter von ihm abhängig wird.

Ersatz der Mutter durch mütterliche Partnerinnen

Viele ödipale Fantasien führen dazu, dass Männer sich zu Frauen hingezogen fühlen, die mütterliche Eigenschaften besitzen. Diese Frauen verkörpern Fürsorge, Schutz und emotionale Wärme, ähnlich der Mutter, aber auf einer erotisch aufgeladenen Ebene. Diese Fantasien spiegeln den Versuch wider, die ursprüngliche Bindung zur Mutter in späteren Beziehungen wiederherzustellen.

  1. Der Wunsch, eine Partnerin zu haben, die gleichzeitig mütterlich und erotisch ist, die sowohl für sexuelle als auch für emotionale Bedürfnisse sorgt.
  2. Phantasien, in denen die Partnerin die Rolle der Mutter übernimmt, aber auf eine sexuelle oder romantische Weise.
  3. Die Suche nach einer Frau, die ihn ähnlich wie eine Mutter bemuttert und beschützt, aber auch als Liebhaberin fungiert.

Phantasien über sexuelle Initiation durch die Mutter

In manchen ödipalen Fantasien geht es um die Vorstellung, dass die Mutter die sexuelle Initiation des Sohnes übernimmt. Diese Fantasien verbinden Fürsorge und Sexualität, indem die Mutter den Sohn in die Welt der Sexualität einführt und ihn dabei lehrt oder führt.

  1. Fantasien, in denen die Mutter den Mann auf sanfte, fürsorgliche Weise sexuell „aufklärt“.
  2. Die Vorstellung, dass die Mutter ihn in sexuellen Dingen unterrichtet, was eine Mischung aus Fürsorge und Verführung darstellt.
  3. Szenarien, in denen die Mutter als erste sexuelle Erfahrung des Mannes fungiert.

Zusammenfassung über ödipale Phantasien von Männern

Das Fazit des Berichts über ödipale Fantasien von Männern lautet, dass diese Fantasien oft den Wunsch nach sexueller und emotionaler Nähe zur Mutter oder zu einer mütterlichen Figur ausdrücken. Diese Figuren verkörpern Fürsorge, Schutz und Zuneigung, während sie gleichzeitig sexuelle Anziehungskraft ausüben. Typische Themen umfassen dabei das Spiel mit Tabus, insbesondere dem Inzest-Tabu, sowie die Rivalität mit dem Vater und die Idealisierung der Mutter als perfekte Frau.

Die Fantasien sind eine komplexe Mischung aus emotionaler Abhängigkeit und sexueller Spannung, wobei der Reiz oft darin liegt, dass diese Wünsche verboten oder moralisch fragwürdig sind. Gleichzeitig spiegeln sie häufig das Bedürfnis wider, eine ideale Verbindung aus Fürsorge, Schutz und Begehren zu finden, die schwer in realen Beziehungen zu erreichen ist.

Typische masochistische Phantasien von Frauen

Masochistische Fantasien bei Frauen, ähnlich wie bei Männern, beinhalten oft das Erleben von Kontrollverlust, Unterwerfung, Schmerz oder Erniedrigung, was auf individueller Ebene sehr variabel sein kann. Viele dieser Fantasien sind von Machtgefällen und dem Wechselspiel zwischen Dominanz und Unterwerfung geprägt. Hier sind einige der häufigsten Themen, die in masochistischen Fantasien von Frauen auftauchen:

Phantasien über Dominanz und Unterwerfung

Ein zentraler Aspekt masochistischer Fantasien ist das Szenario, in dem die Frau sich einem dominanten Partner unterwirft. Diese Fantasien drehen sich um Machtgefälle, bei dem die Frau die Kontrolle aufgibt und sexuelle Erregung daraus zieht, von einer autoritären oder dominanten Figur dominiert zu werden.

  1. Die Vorstellung, dass der Partner klare Befehle gibt, die befolgt werden müssen.
  2. Sich in eine Situation begeben, in der sie keine Wahl hat, sondern „gezwungen“ wird, sich zu unterwerfen.
  3. Eine vollständige Hingabe an den Willen des dominanten Partners.

Phantasien über Fesselung und Kontrolle

Viele Frauen fantasieren über Bondage-Szenarien, in denen sie gefesselt oder in ihrer Bewegungsfreiheit eingeschränkt sind. Diese Fantasien beinhalten oft das Gefühl der Hilflosigkeit, während sie dem dominanten Partner ausgeliefert sind.

  1. Gefesselt oder mit Augenbinde den sexuellen Handlungen des Partners ausgesetzt zu sein.
  2. Sich in einer Situation zu befinden, in der sie kontrolliert wird, z. B. mit Handschellen, Seilen oder speziellen Bondage-Geräten.
  3. Das Gefühl, nicht entkommen zu können, während der Partner sie dominiert.

Phantasien über verbale Erniedrigung

Verbal erniedrigt oder gedemütigt zu werden, ist ein weiteres Thema in masochistischen Fantasien von Frauen. Dies kann in der Vorstellung geschehen, dass der dominante Partner sie auf eine Weise herabsetzt, die sie als erregend empfindet.

  1. Beleidigt oder herabgesetzt zu werden, während der dominante Partner die Kontrolle ausübt.
  2. Der dominanten Person sexuell untergeordnet zu sein und dies verbal bestätigt zu bekommen.
  3. In eine Rolle gezwungen zu werden, in der sie als „unwürdig“ oder „wertlos“ behandelt wird.

Schmerz als Quelle der Lust

Viele masochistische Fantasien beinhalten das Erleben von Schmerz, der als Quelle sexueller Erregung dient. Der Schmerz kann sowohl körperlich als auch emotional sein, wobei die Vorstellung, dass der dominante Partner diesen Schmerz zufügt, als erregend empfunden wird.

  1. Phantasien über Schläge, Peitschenhiebe oder andere Formen der körperlichen Züchtigung.
  2. Schmerzvolle oder herausfordernde sexuelle Praktiken, die vom dominanten Partner initiiert werden.
  3. Das Gefühl, den Schmerz für den Partner zu ertragen, was zu einer Form der Hingabe wird.

Phantasien über Kontrolle des Orgasmus

In diesen Fantasien gibt die Frau die Kontrolle über ihren eigenen Orgasmus an den dominanten Partner ab. Der Partner entscheidet, wann und ob sie sexuelle Befriedigung erfahren darf, was oft mit dem Gefühl des Ausgeliefertseins verbunden ist.

  1. Der Orgasmus wird vom dominanten Partner kontrolliert und möglicherweise hinausgezögert oder verweigert.
  2. Die Vorstellung, nur auf Befehl des Partners sexuelle Befriedigung zu erfahren.
  3. Der Orgasmus wird als „Belohnung“ für Gehorsam und Unterwerfung dargestellt.

Rape Phantasies (Vergewaltigungsfantasien)

Obwohl Vergewaltigungsfantasien ein sensibles und komplexes Thema sind, gehören sie zu den häufigeren masochistischen Fantasien bei Frauen. Wichtig ist hierbei zu betonen, dass diese Fantasien oft nicht das tatsächliche Erleben von Gewalt widerspiegeln, sondern die Vorstellung eines „kontrollierten Kontrollverlusts“, bei dem die Frau zwar „gezwungen“ wird, aber letztlich dennoch die Kontrolle über die Fantasie behält.

  1. Die Vorstellung, von einem Partner oder Fremden „genommen“ zu werden, ohne dass sie dabei aktiv mitwirkt.
  2. Der Gedanke, dass der Partner über ihren Körper „verfügt“, ohne dass sie eine Wahl hat, jedoch ohne tatsächliche Gefahr oder Schaden.
  3. Fantasien über Machtlosigkeit in einer sexuellen Situation, die sie aber im Rahmen der Fantasie dennoch genießen kann.

Phantasien über Disziplinierung

Disziplinarische Fantasien, in denen der dominante Partner die Frau für „Fehlverhalten“ bestraft, sind ebenfalls häufig. Diese Fantasien spielen oft mit der Vorstellung von Bestrafung und Gehorsam, wobei die Strafe als sexuelle Handlung interpretiert wird.

  1. Bestraft zu werden, weil sie sich angeblich „falsch“ verhalten hat, z. B. durch körperliche Züchtigung.
  2. Sexuelle Strafen, wie etwa Orgasmuskontrolle oder körperliche Schmerzen, um „Fehler“ wieder gutzumachen.
  3. Disziplinierung durch Rollenspiele, bei denen die Frau sich als „unartig“ oder „ungehorsam“ präsentiert.

Cuckqueaning

Ähnlich dem „Cuckolding“ bei Männern, bei dem der Mann es erregend findet, wenn seine Partnerin mit einem anderen Mann Sex hat, gibt es bei Frauen das Konzept des Cuckqueaning. Hierbei fantasiert die Frau darüber, dass ihr Partner sexuelle Beziehungen mit anderen Frauen hat, während sie in einer unterwürfigen Position bleibt.

  1. Der Gedanke, dass der eigene Partner mit einer anderen Frau Sex hat, während sie zusieht oder ausgeschlossen ist.
  2. Sich als sexuell „unwürdig“ gegenüber einer anderen Frau zu fühlen, die vom Partner bevorzugt wird.
  3. Der Gedanke, dass der Partner sexuelle Beziehungen außerhalb der Partnerschaft hat, wird als erniedrigend, aber auch erregend erlebt.

Pegging und Umkehr der Geschlechterrollen

Manche Frauen fantasieren über eine Umkehr der Geschlechterrollen, bei der sie in einer aktiven, dominanten Rolle agieren, aber dennoch unter einer übergeordneten Kontrolle stehen. In diesen Fantasien kann es um Pegging (Frau penetriert Mann mit einem Dildo) oder die Übernahme anderer traditionell männlicher Rollen gehen, wobei die Frau sich dennoch untergeordnet fühlt.

  1. Die Vorstellung, sexuelle Macht auszuüben, während der Partner dies zulässt und kontrolliert.
  2. Der Wechsel in eine dominante Rolle, wobei die Frau dennoch von einem höheren Machtgefälle erregt wird.

Zusammenfassung über masochistische Phantasien von Frauen

Masochistische Fantasien bei Frauen spielen oft mit Machtlosigkeit, Schmerz, Erniedrigung und dem Verlust von Kontrolle. Diese Fantasien bieten einen sicheren psychischen Raum, in dem die Frau ihre sexuellen Wünsche und Fantasien erforschen kann, ohne tatsächlich gefährliche oder unerwünschte Situationen erleben zu müssen. Der sexuelle Reiz liegt für viele Frauen in der Vorstellung, sich vollkommen hinzugeben oder „ausgeliefert“ zu sein, wobei die Kontrolle letztlich auf mentaler Ebene bei ihnen verbleibt.

Typische ödipale Phantasien von Frauen.

Typische ödipale Fantasien bei Frauen haben oft ihre Wurzeln in der psychologischen Theorie des Ödipuskomplexes, wie sie von Sigmund Freud entwickelt wurde. Dieser beschreibt einen unbewussten Wunsch, dem gegengeschlechtlichen Elternteil nahe zu sein, oft in einer romantischen oder erotischen Weise, während das gleichgeschlechtliche Elternteil als Rivalen gesehen wird. Im Kontext von Frauen bezieht sich dies auf unbewusste Wünsche nach der Nähe oder Anerkennung des Vaters, während die Mutter als Konkurrentin empfunden wird.

Ödipale Fantasien können sich in einer Vielzahl von Formen ausdrücken, sowohl in sexuellen als auch in emotionalen oder symbolischen Wünschen. Hier sind einige typische Themen, die in solchen Fantasien auftauchen können:

Phantasien über ältere Männer

Frauen mit ödipalen Fantasien fühlen sich oft zu älteren Männern hingezogen, die eine Vaterfigur repräsentieren. Diese Männer verkörpern oft Schutz, Macht und Weisheit, Eigenschaften, die sie möglicherweise mit ihrem Vater assoziieren.

  1. Fantasien über eine Beziehung mit einem viel älteren Mann, der als weise, erfahren und beschützend wahrgenommen wird.
  2. Der Wunsch, von einem älteren Mann geführt oder „unterrichtet“ zu werden, sowohl in sexueller als auch in emotionaler Hinsicht.

Schutz und Anerkennung durch eine Vaterfigur

Ein häufiges Motiv in ödipalen Fantasien ist der Wunsch nach Schutz und Anerkennung durch eine Vaterfigur. Diese Fantasien drehen sich weniger um sexuelle Erfüllung, sondern mehr um das Gefühl, vom Vater oder einer vaterähnlichen Figur geliebt und bewundert zu werden.

  1. Die Vorstellung, dass der Vater oder eine Vaterfigur sie beschützt und sie als etwas Besonderes ansieht.
  2. Fantasien darüber, dass der Vater sie bevorzugt oder ihr mehr Aufmerksamkeit schenkt als anderen.

Sexuelle Phantasien über Macht und Autorität

In ödipalen Fantasien kann die Macht und Autorität des Vaters auf sexuelle Weise erlebt werden. Frauen könnten sich vorstellen, dass sie sich in eine Situation begeben, in der sie die erotische Aufmerksamkeit eines mächtigen oder dominanten Mannes genießen, der ähnliche Eigenschaften wie der Vater hat.

  1. Fantasien über einen dominanten, älteren Mann, der sie „führt“ oder sexuelle Erfahrungen vermittelt.
  2. Die Vorstellung, sich von einem älteren, autoritären Mann sexuell kontrollieren zu lassen, ohne dass dies notwendigerweise mit Gewalt oder Zwang verbunden ist.

Phantasien über die Rivalität mit der Mutter

In ödipalen Fantasien spielt die Mutter oft die Rolle der Rivalin. Frauen könnten sich unbewusst vorstellen, dass sie die Aufmerksamkeit des Vaters mehr verdient haben als die Mutter, und es könnte Fantasien geben, in denen sie die „Gegenspielerin“ zur Mutter darstellen.

  1. Die Vorstellung, dass der Vater sie mehr liebt oder bevorzugt als die Mutter.
  2. Phantasien, in denen sie die Mutter symbolisch „übertrumpfen“, indem sie die Zuneigung oder Bewunderung des Vaters gewinnen.
  3. Die Mutter wird zur Zuschauerin degradiert, während der Vater sie liebkost.

Emotionale und psychologische Überlegenheit

Ein weiterer Aspekt ödipaler Phantasien kann der Wunsch nach emotionaler Überlegenheit gegenüber der Mutter sein. Hierbei könnte es weniger um sexuelles Begehren gehen, sondern um den unbewussten Wunsch, die Mutter als Bezugsperson in der Beziehung zum Vater zu übertreffen oder deren Rolle zu übernehmen.

  1. Die Vorstellung, dass sie dem Vater emotional nähersteht als die Mutter und seine Zuneigung exklusiver genießt.
  2. Phantasien darüber, dass der Vater ihre Bedürfnisse und Wünsche mehr versteht als die der Mutter.
  3. Vorstellung, dass sie mit dem Vater darüber berät, wann die Mutter wieder Sex haben darf.

Verbotene Liebe und Tabu

Da ödipale Fantasien oft gesellschaftliche oder moralische Tabus brechen, kann das Element der verbotenen Liebe eine wichtige Rolle spielen. Frauen könnten sich zu Szenarien hingezogen fühlen, die eine unzulässige oder unerwünschte Beziehung zu einer Vaterfigur oder einem älteren Mann beinhalten.

  1. Die Phantasie, dass eine romantische oder sexuelle Beziehung zu einer Vaterfigur heimlich oder unerlaubt ist, was das Verlangen intensiviert.
  2. Der Reiz des Verbotenen, der in diesen Fantasien oft eine zentrale Rolle spielt, kann die erotische Spannung erhöhen.
  3. Eine heimliche sexuelle Beziehung zu ihrem Chef und Intimitäten mit ihm auf einer Dienstreise.

Phantasien über emotionale Abhängigkeit

Ein weiteres Motiv ödipaler Fantasien ist die Vorstellung, in einer emotionalen Abhängigkeit von einer Vaterfigur zu sein. Dies kann das Bedürfnis nach Bestätigung und Schutz durch eine autoritäre männliche Figur darstellen, die emotionale oder psychologische Kontrolle ausübt.

  1. Die Vorstellung, dass der Vater oder eine Vaterfigur die Kontrolle über ihre Entscheidungen und Gefühle hat.
  2. Phantasien, in denen sie vom emotionalen oder psychischen Wohlwollen des älteren Mannes abhängig ist.
  3. Vorstellung, dass sie um Erlaubnis bitten muss, um etwas tun zu dürfen.

Sexuelle Initiation durch eine Vaterfigur

In manchen Fällen können ödipale Fantasien eine sexuelle Initiation durch eine Vaterfigur beinhalten. Diese Fantasien spiegeln oft den Wunsch wider, von einem älteren, erfahreneren Mann in die Sexualität eingeführt zu werden, was die emotionale Bindung und das Machtgefälle verstärken kann.

  1. Fantasien über eine erotische Beziehung, bei der der ältere Mann die Rolle des Lehrers übernimmt.
  2. Die Vorstellung, dass der Vater oder eine Vaterfigur der erste ist, der ihr sexuelles Verlangen erkennt und darauf eingeht.
  3. Geschichten, in denen angeblich in früheren Zeiten der Vater die Defloration der Tochter vornahm.
  4. Geschichten vom Jus primae noctis.

Zusammenfassung über ödipale Phantasien von Frauen

Ödipale Fantasien bei Frauen drehen sich häufig um die Wünsche nach Schutz, Anerkennung und emotionaler Nähe zu einer Vaterfigur. Während sexuelle Elemente eine Rolle spielen können, sind viele dieser Fantasien auch stark emotional oder psychologisch geprägt. Der Reiz besteht oft in der Komplexität der Machtverhältnisse und der emotionalen Abhängigkeit, die in diesen Fantasien dargestellt werden. Das Wechselspiel zwischen Kontrolle, Dominanz und Hingabe wird durch die symbolische Beziehung zum Vater verstärkt, wobei die Mutter oft als Rivalin im Hintergrund steht.

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Literatur zum Weiterlesen:

  • Nancy Friday: My Secret Garden. Women’s sexual Fantasies.
  • Nancy Friday: Forbidden Flowers. More Women’s sexual Fantasies.
  • Nancy Friday: Men in Love.Their secret Fantasies.
  • Brett Kahr: Sex im Kopf. Alles über unsere geheimsten Phantasien.
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We are in compliance with the requirements of COPPA (Childrens Online Privacy Protection Act), we do not collect any information from anyone under 13 years of age. Our website, products and services are all directed to people who are at least 13 years old or older.

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