Psychotherapie bei Voyeurismus in Berlin
Allgemeine Informationen über Voyeurismus
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über die verschiedenen Formen von Voyeurismus im Allgemeinen und über die psychotherapeutischen Behandlung von krankhaften Formen von Voyeurismus in meiner Praxis für Psychotherapie, Psychoanalyse und Coaching in Berlin Charlottenburg Wilmersdorf.
Formen des Voyeurismus
Der Voyeurismus hat meist seine Ursachen in Kindheit oder Jugend und beginnt häufig mit dem zufälligen Beobachten und/oder Belauschen einer intimen Situation einer oder mehrerer Personen. Dies kann eine Situation in einem Ankleidezimmer, im Badezimmer, im Schlafzimmer auf der Toilette sein. In manchen Fällen wird die intime Situation durch ein Fenster oder Schlüsselloch beobachtet oder auch nur belauscht wie z.B. bei Toilettengeräuschen oder Sexgeräuschen. Erlebte Eindrücke führen meist unmittelbar oder kurze Zeit darauf zu sexuellen Erregung. Wenn dadurch die gewohnheitsmäßige Verkoppelung von Beobachtung und/oder Belauschen mit Masturbation, der sexuellen Selbstbefriedigung entsteht, spricht man von Voyeurismus. Achtung: Wenn bei der Beobachtung oder dem Belauschen Foto-, Video- oder Audioaufnahmen gemacht werden, kann es sich um Straftaten handeln.
Konflikthafte Aspekte beim Voyeurismus
Der Voyeurismus ist meist latent konflikthaft belastet, was den Betroffenen nicht unbedingt bewusst sein muss. Zunächst einmal setzt sich der Voyeur über kulturell unterschiedlich ausformulierte Grenzen hinweg, die dazu geeignet sind, die Intimsphäre anderer Menschen zu schützen. Der Voyeur folgt also zunächst seiner natürlichen Neugierde, verbindet sie mit seiner sexuellen Neugierde und sieht sich letztlich gezwungen, das möglicherweise von den Eltern auch explizit ausgesprochene Verbot der Beobachtung von sexuellen Ansichten oder Handlungen zu ignorieren. Es handelt sich also um einen Tabu-Bruch, der sich primär auch auf das verbotene Beobachten und Belauschen der Eltern beziehen dürfte. Beim Voyeurismus spielt es häufig eine nicht unerhebliche Rolle, dass die Übertretung dieses Tabus meist noch zusätzlich sexuell stimuliert und damit die erotische Attraktivität der Situation, die beobachtet oder belauscht werden muss, noch steigert.
Verdrängt werden beim Voyeurismus in der Regel aggressive Impulse, wie Neid, aggressive Zudringlichkeit, Rivalität, Eifersucht, Gefühl ausgeschlossen zu sein, Beseitigungswünsche, je nach dem ob eine Einzelperson beobachtet oder belauscht wird oder es es sich um die intime Situation eines Paares handelt. Ausgeschlossen werden aber auch, Handlungen oder Phantasien, die mit einer Frustration enden könnten, wenn Betroffene versuchen würden, um die beobachtete und/oder belauschte Einzel-Person zu werben. Die Ersparnis eines durch Aufschub des Wunsches nötigen Spannungsbogens und die Vermeidung einer drohenden Frustration, führen in der Regel dazu, dass Betroffene nur eine geringere Frustrationstoleranz benötigen. Denn der sexuelle Reiz führt über Beobachtung und/oder Belauschen direkt zur mastubatorischen Befriedigung. Deshalb gilt: Sowohl die unbewusste aggressive Erlebnisverarbeitung wie auch die unbewusste frustrierende Erlebnisverarbeitung der beobachteten bzw. belauschten Szenen können damit ausgeblendet werden.
Voyeurismus zwischen Zwang und Sublimierung
Voyeuristen erleben ihr erregendes Vergnügen in der Regel als relativ konfliktfrei und harmlos. Sie leiden bestenfalls unter dem Zwang viele soziale Situationen unter voyeuristischen Aspekten erleben zu müssen. Die Vermeidung der sozialen Komponente bei der Erotik kann sie im Extremfall zum Sonderling machen und zusätzlich mögliche autistischen Züge verstärken. Der Schautrieb selbst ist dabei in seiner natürlichen Bedeutung zu würdigen und keinesfalls an sich Anzeichen für eine Störung. Dieser Schautrieb als Spielart der menschlichen Neugierde bedarf aber üblicherweise einer gewissen Sublimierung in Form von Interesse für bildende Kunst, Fotografie, Musik etc.
Erweiterter Voyeurismus in Form von Menage à Trois und Gruppensex
Eine immer wieder beliebte Spielart des erweiterten Voyeurismus ist die Beteiligung an der offenen Beobachtung eines Paares, sodass sexuelle Handlungen zu Dritt als sog. „Dreier“ ausgeführt werden. Beim Gruppensex findet eine entsprechende Erweiterung der Szene in eine beliebige Mehrpersonenbeziehung statt. Beim „Dreier“ wie auch beim Gruppensex spielen voyeuristische Anteile neben der eigenen Beteiligung eine gewisse Rolle, insofern bei der Beobachtung der anderen sexuell handelnden Personen auch masturbiert wird. Beim erweiterten Voyeurismus ist es den Handelnden meist noch weniger bewusst, welcher psychologischen Dynamik sie folgen und welche Verdrängungsleistungen damit verbunden sind. Denn die Beteiligung an der Szene wird die Akteure vermutlich vollends zu der bewussten Überzeugung verleitet, sie seien doch bestimmt keine Voyeure.
Psychotherapie in Form von Einzeltherapie und Gruppentherapie bei Voyeurismus
Wenn Sie sich von der Fixierung auf voyeuristische Phantasien bzw. von der Neigung, solche Phantasien in die Tat umzusetzen, lösen möchten und wenn Sie Ihren Umgang mit Risikosituationen optimieren möchten, vereinbaren Sie bitte ein vertrauliches Gespräch in meiner Praxis. Wir können dann klären, welche psychotherapeutischen Möglichkeiten bestehen, um Ihnen professionelle Unterstützung und Hilfe zu bieten. Ein Erstgespräch ist jetzt auch in Form einer Onlineberatung möglich.
In meiner Praxis in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf behandele ich Patienten mit einer perversen voyeuristischen Störung im Rahmen einer tiefenpsychologischen Psychotherapie oder in Einzelfällen auch mit einer analytischen Psychotherapie. Gruppentherapie für Patienten mit Exhibitionismus biete ich im Moment nicht an.