Psychotherapie bei Schuppenflechte (Psoriasis) in Berlin
Schuppenflechte (Psoriasis)
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen zur Psychotherapie bei Schuppenflechte (Psoriasis) im Allgemeinen und zum Konzept der psychotherapeutischen Behandlung der Schuppenflechte in meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die Schuppenflechte (oder Psoriasis) gehört zu den psychosomatischen Hauterkrankungen. Dies bedeutet, dass psychische Faktoren bei der Erkrankung ursächlich oder in der Folge eine Rolle spielen können. Die genauen Ursachen der Erkrankung sind noch nicht völlig geklärt. Eine erbliche Belastung kann die Entstehung der Erkrankung bei einem Teil der Patienten begünstigen. Einige Patienten leiden auch unter einer Fehlsteuerung des Immunsystems.
Die Diagnose stellt der behandelnde Hautarzt. Dieser sollte auch konsultiert werden für die nicht-psychotherapeutischen Behandlungsansätze wie Medikamente zur innerlichen und äußerlichen Anwendung, Foto- und Lichttherapie, Ernährungsumstellung, Bewegungstherapie und Sport.
Auf dieser Seite geht es nur um die psychotherapeutischen Behandlungsmöglichkeiten der Schuppenflechte.
Für die Entstehung einer Schuppenflechte sind psychische Faktoren mitverantwortlich. Ein bedeutsamer Belastungsfaktor ist emotionaler Stress, der häufig aus ungelösten Verstrickungen in abhängigen, symbiotischen Beziehungen resultiert.
Gründe, Merkmale und Behandlungsmöglichkeiten im einzelnen
Schuppenflechte (Psoriasis) ist eine chronisch-entzündliche Hauterkrankung, die durch eine beschleunigte Vermehrung von Hautzellen gekennzeichnet ist, was zu verdickten, roten, schuppenden Hautstellen führt. Psoriasis kann jeden Teil des Körpers betreffen, tritt jedoch häufig an den Ellbogen, Knien, der Kopfhaut und dem unteren Rücken auf. Es handelt sich um eine Autoimmunerkrankung, bei der das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Hautzellen angreift.
Ursachen
Die genaue Ursache von Psoriasis ist nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination aus genetischen, immunologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt.
- Genetische Veranlagung: Menschen mit einer familiären Vorgeschichte von Psoriasis haben ein höheres Risiko, die Krankheit zu entwickeln. Bestimmte Gene, die mit dem Immunsystem in Verbindung stehen, sind bei Psoriasis-Patienten häufiger vorhanden.
- Autoimmunreaktion: Bei Psoriasis greift das Immunsystem fälschlicherweise gesunde Hautzellen an, was zu einer beschleunigten Zellteilung führt. Dies führt zu einer Ansammlung von Hautzellen an der Oberfläche, die sich dann in Form von Schuppen und Plaques manifestiert.
Auslösende Faktoren
- Infektionen: Bakterielle oder virale Infektionen können Psoriasis-Schübe auslösen.
- Stress: Psychischer Stress kann das Immunsystem beeinflussen und Psoriasis verschlimmern.
- Verletzungen der Haut: Schnitte, Kratzer oder Sonnenbrand können zu neuen Psoriasis-Läsionen führen (Köbner-Phänomen).
- Medikamente: Bestimmte Medikamente, wie Betablocker, Lithium oder Antimalariamittel, können Psoriasis auslösen oder verschlimmern.
- Lebensstil: Übermäßiger Alkoholkonsum und Rauchen sind ebenfalls mit einem höheren Risiko für Psoriasis-Schübe verbunden.
Merkmale
- Rote, schuppende Hautstellen (Plaques): Die charakteristischen Plaques bestehen aus erhabenen, entzündeten Hautarealen, die mit silbrigen Schuppen bedeckt sind. Diese treten häufig an Ellbogen, Knien, der Kopfhaut und dem unteren Rücken auf.
- Juckreiz und Schmerzen: Die betroffenen Hautstellen können stark jucken und schmerzhaft sein.
- Nagelveränderungen: Psoriasis kann auch die Nägel betreffen, was zu Verfärbungen, Verdickungen oder punktförmigen Vertiefungen (Tüpfelnägel) führt.
- Gelenkbeschwerden: Psoriasis kann auch zu einer entzündlichen Arthritis führen, die als Psoriasis-Arthritis bekannt ist und Schmerzen und Schwellungen in den Gelenken verursacht.
- Verschiedene Formen: Es gibt unterschiedliche Formen der Psoriasis, darunter Plaque-Psoriasis, guttate Psoriasis (kleine, tropfenförmige Läsionen), pustulöse Psoriasis (mit Eiter gefüllte Bläschen) und Psoriasis inversa (in Hautfalten).
Behandlungsmöglichkeiten
Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren, die Hautzellenproduktion zu verlangsamen und die Symptome zu lindern. Die Therapie wird individuell angepasst, basierend auf der Schwere der Erkrankung und den betroffenen Körperbereichen.
- Topische Behandlungen: Kortikosteroide: Werden häufig verwendet, um Entzündungen und Juckreiz zu reduzieren. Vitamin-D-Analoga: Calcipotriol wird häufig in Kombination mit Kortikosteroiden verwendet, um die Hautzellproduktion zu verlangsamen. Retinoide: Tazaroten ist ein Vitamin-A-Derivat, das die Hautzellerneuerung reguliert. Teerpräparate und Salicylsäure: Diese können helfen, Schuppen zu entfernen und die Haut weicher zu machen.Feuchtigkeitscremes: Unterstützen die Haut, indem sie Feuchtigkeit spenden und die Barrierefunktion stärken.
- Phototherapie: UVB-Therapie: Kontrollierte Exposition gegenüber UVB-Licht kann helfen, die Hautzellen abzutöten und Entzündungen zu reduzieren. PUVA-Therapie: Kombination aus Psoralen (einem lichtsensibilisierenden Medikament) und UVA-Licht, die bei schwereren Fällen eingesetzt wird.
- Systemische Behandlungen: Orale oder injizierbare Medikamente: Methotrexat, Cyclosporin und Acitretin werden zur Behandlung schwerer Psoriasis eingesetzt. Biologika: Diese gezielten Therapien greifen in das Immunsystem ein und blockieren bestimmte Moleküle, die die Entzündung fördern. Beispiele sind TNF-Hemmer wie Adalimumab und Etanercept, sowie IL-12/23-Hemmer wie Ustekinumab.JAK-Inhibitoren: Diese neueren Medikamente blockieren spezifische Enzyme im Immunsystem, die an der Entzündung beteiligt sind.
- Lebensstiländerungen: Stressbewältigung: Techniken wie Meditation, Yoga oder kognitive Verhaltenstherapie können helfen, Stress zu reduzieren und Schübe zu minimieren. Ernährung und Gewichtskontrolle: Eine gesunde Ernährung und die Aufrechterhaltung eines normalen Körpergewichts können helfen, Entzündungen zu reduzieren.
- Vermeidung von Auslösern: Identifikation und Vermeidung von Auslösern wie bestimmten Lebensmitteln, Alkohol oder Tabak kann helfen, Schübe zu vermeiden.
- Psychologische Unterstützung: Da Psoriasis nicht nur physische, sondern auch psychologische Belastungen mit sich bringen kann, kann eine psychologische oder psychiatrische Betreuung hilfreich sein, insbesondere bei schweren Formen der Erkrankung.
Eine enge Zusammenarbeit mit einem Dermatologen ist entscheidend, um die bestmögliche Behandlung zu gewährleisten und die Lebensqualität der Betroffenen zu verbessern.
Psychodynamische Hintergründe und Psychotherapie
Die psychische Entwicklung der Betroffenen kann in manchen Fällen noch unabgeschlossen sein, wenn sie zwischen Abhängigkeiten zu ambivalent erlebten Eltern und Figuren in der sozialen Umwelt schwanken und sich nicht ausreichend trauen, sich selbst zu vertreten und eigene selbstständige Schritte ins Leben zu wagen.
Sekundär kann die Hauterkrankung Psoriasis auch die Angst vor Ablehnung und Zurückweisung verstärken und die Betroffenen in die soziale Isolation führen. Damit wäre ein Teufelskreis beschrieben: unbewältigte Auflösung der Symbiose, psychosomatische Erkrankung, sozialer Rückzug, Verstärkung symbiotischer Wünsche etc.
Falls Sie an Schuppenflechte leiden, beachten Sie bitte: Der auf dieser Seite angedeutete psychodynamische Zusammenhang zwischen psychischer Disposition und Manifestation einer Schuppenflechte ist nur als ein Beispiel zu verstehen. Im Einzelfall ist eine ausführliche Diagnostik erforderlich, um einen möglichen psychodynamischen Zusammenhang zwischen psychischer Disposition und der Manifestation einer Schuppenflechte, falls dieser existieren sollte, beim einzelnen Patienten aufzuklären.
Wenn kein ursächlicher psychodynamischer Zusammenhang erkennbar sein sollte, kann eine Psychotherapie dennoch sinnvoll sein, um gezielt Stress abzubauen und die sekundären Folgen einer Erkrankung besser bewältigen zu können.
In meiner Praxis wird die Schuppenflechte mit den Methoden der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie oder der analytischen Psychotherapie behandelt. Die Therapie begleitet häufig einen längeren Prozess der emotionalen Ausdifferenzierung der Persönlichkeit und kann nur in Form einer Langzeittherapie sinnvoll durchgeführt werden.
In besonderen Fällen kann auch das Miteinbeziehen der Angehörigen im Rahmen einer systemischen Familientherapie sinnvoll sein.
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