Psychotherapie beim Fibromyalgie-Syndrom in Berlin
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über das Fibromyalgie-Syndrom im Allgemeinen und über die psychotherapeutische Behandlung der Fibromyalgie in meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Merkmale des Fibromyalgie-Syndrom
Die Fibromyalgie ist eine chronische Schmerzerkrankung, deren genaue Ursache noch nicht abschließend geklärt ist. Etwa vier Prozent der Bevölkerung sind betroffen, insbesondere Frauen im Alter von vierzig bis sechzig Jahren.
Fibromyalgie ist eine chronische Erkrankung, die durch eine Vielzahl von Symptomen und Merkmalen gekennzeichnet ist. Die folgenden Merkmale sind typisch für Fibromyalgie:
Chronische, weit verbreitete Schmerzen
Der Hauptaspekt von Fibromyalgie sind diffuse Schmerzen, die über den ganzen Körper verteilt sind. Diese Schmerzen werden oft als tief, pochend, stechend oder brennend beschrieben.
Die Schmerzen können in den Muskeln, Sehnen und Bändern auftreten, und sie sind oft in bestimmten Schmerzpunkten (Tender Points) besonders stark.
Müdigkeit
Betroffene leiden unter anhaltender Müdigkeit, die nicht durch Ruhe oder Schlaf gemindert wird. Diese Erschöpfung kann so stark sein, dass sie die alltäglichen Aktivitäten erheblich beeinträchtigt.
Oft wird diese Müdigkeit von einem Gefühl der Erschöpfung und einer allgemeinen Schwäche begleitet.
Schlafstörungen
Viele Menschen mit Fibromyalgie haben Schwierigkeiten, ein- oder durchzuschlafen. Selbst nach ausreichend Schlaf fühlen sie sich oft nicht ausgeruht.
Nicht-erholsamer Schlaf und das sogenannte „Restless-Legs-Syndrom“ (unruhige Beine) sind häufig.
Kognitive Beeinträchtigungen („Fibro-Fog“)
Betroffene berichten oft über Schwierigkeiten bei der Konzentration, Gedächtnisprobleme und allgemeine geistige Verwirrung. Dieses Phänomen wird häufig als „Fibro-Fog“ bezeichnet.
Diese kognitiven Probleme können das Berufsleben und den Alltag erheblich beeinträchtigen.
Empfindlichkeit auf Reize
Menschen mit Fibromyalgie sind oft besonders empfindlich gegenüber verschiedenen Reizen, wie z. B. Lärm, Licht, Gerüchen, Temperaturen und sogar Berührungen.
Diese Überempfindlichkeit kann dazu führen, dass ansonsten normale Reize als unangenehm oder schmerzhaft empfunden werden.
Steifheit
Viele Betroffene berichten über eine allgemeine Steifheit im Körper, besonders morgens oder nach längeren Ruhephasen.
Diese Steifheit tritt häufig in den Gelenken und Muskeln auf und kann die Beweglichkeit einschränken.
Kopfschmerzen und Migräne
Wiederkehrende Kopfschmerzen, einschließlich schwerer Migräne, sind bei Menschen mit Fibromyalgie häufig.
Diese Kopfschmerzen können zusätzlich zu den allgemeinen Schmerzen auftreten und das Wohlbefinden weiter beeinträchtigen.
Reizdarmsyndrom (IBS) und andere Verdauungsprobleme
Viele Menschen mit Fibromyalgie leiden auch unter gastrointestinalen Beschwerden wie Reizdarmsyndrom, Blähungen, Verstopfung oder Durchfall.
Diese Symptome können mit der allgemeinen Überempfindlichkeit des Nervensystems zusammenhängen.
Stimmungsschwankungen
Depressionen, Angstzustände und Stimmungsschwankungen sind bei Fibromyalgie weit verbreitet.
Diese psychischen Symptome können sowohl eine Reaktion auf die chronischen Schmerzen und die Erschöpfung sein als auch Teil der Krankheit selbst.
Veränderungen im Temperatursinn
Betroffene können Temperaturschwankungen stärker wahrnehmen, was zu einem unangenehmen Gefühl der Kälte oder Hitze führt.
Empfindliche Haut
Die Haut kann empfindlicher sein, was zu einem unangenehmen Gefühl bei Berührungen oder bei Kontakt mit bestimmten Materialien führt.
Diese Merkmale können in ihrer Intensität und Häufigkeit variieren, und nicht alle Betroffenen erleben alle Symptome. Fibromyalgie ist eine sehr individuelle Erkrankung, und die Behandlung muss entsprechend angepasst werden.
Ursachen von Fibromyalgie
Fibromyalgie ist eine komplexe und oft schwer zu diagnostizierende Erkrankung, die durch weit verbreitete Schmerzen im gesamten Körper, Müdigkeit, Schlafstörungen und andere Symptome gekennzeichnet ist. Die genauen Ursachen der Fibromyalgie sind noch nicht vollständig geklärt, aber es wird angenommen, dass eine Kombination von genetischen, neurologischen und umweltbedingten Faktoren eine Rolle spielt. Hier sind einige der Hauptfaktoren, die mit der Entstehung von Fibromyalgie in Verbindung gebracht werden:
Genetische Prädisposition
Es gibt Hinweise darauf, dass Fibromyalgie in Familien vorkommen kann, was auf eine genetische Komponente hinweist. Bestimmte genetische Variationen könnten das Risiko erhöhen, an der Erkrankung zu leiden.
Störungen im zentralen Nervensystem
Fibromyalgie wird oft als eine Störung der Schmerzverarbeitung im zentralen Nervensystem angesehen. Menschen mit Fibromyalgie haben eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Schmerzreizen. Dies könnte auf Veränderungen in der Art und Weise zurückzuführen sein, wie das Gehirn Schmerzsignale verarbeitet und interpretiert.
Schlafstörungen
Viele Menschen mit Fibromyalgie leiden unter Schlafstörungen, insbesondere unter nicht erholsamem Schlaf. Dies kann die Schmerzempfindlichkeit erhöhen und andere Symptome verschlimmern. Es wird angenommen, dass Schlafstörungen sowohl eine Ursache als auch eine Folge der Fibromyalgie sein können.
Stress und Traumata
Chronischer Stress, körperliche oder emotionale Traumata (z. B. Unfälle, Operationen oder psychische Belastungen) werden oft mit dem Ausbruch von Fibromyalgie in Verbindung gebracht. Diese Ereignisse könnten das Nervensystem sensibilisieren und zu anhaltenden Schmerzen führen.
Infektionen
Einige Infektionen, wie z. B. bestimmte Viren oder bakterielle Infektionen, können mit der Entwicklung von Fibromyalgie in Verbindung gebracht werden. Es wird angenommen, dass eine Infektion das Immunsystem und das Nervensystem in einer Weise beeinflussen könnte, die zur Entwicklung von Fibromyalgie beiträgt.
Serotonin- und Dopamin-Ungleichgewichte
Diese Neurotransmitter sind an der Schmerzregulation und Stimmung beteiligt. Ein Ungleichgewicht könnte zu einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit und den psychischen Symptomen führen, die bei Fibromyalgie häufig auftreten.
Hormonschwankungen
Einige Studien deuten darauf hin, dass Schwankungen von Hormonen, wie z. B. Cortisol, eine Rolle bei der Fibromyalgie spielen könnten, insbesondere in Bezug auf die Stressantwort des Körpers.
Zusammenfassung
Insgesamt handelt es sich bei Fibromyalgie wahrscheinlich um eine multifaktorielle Erkrankung, bei der mehrere dieser Faktoren zusammenwirken, um die Symptome zu verursachen. Es ist wichtig zu betonen, dass die Forschung in diesem Bereich fortgesetzt wird, um die genauen Mechanismen und Ursachen besser zu verstehen.
Zusammenfassend: Inzwischen gibt es Hinweise darauf, dass bei den Betroffenen die Reizverarbeitung im Zentralnervensystem gestört sein könnte. Reize aus dem Innern des Körpers, die üblicherweise im Unbewussten verbleiben, werden von den Patienten bewusst wahrgenommen. Psychoanalytisch gesprochen: Die Verdrängungsschranke für bestimmte Körperreize ist herabgesetzt. So kommt es zu einer Art Hypersensibilität und Hyperaufmerksamkeit für Missempfindungen, die sich zu einem chronischen Schmerz- und Erschöpfungssyndrom steigern können. Die Beschwerden sind sehr vielfältig und äußern sich z.B. häufig in einem chronischen Faser-Muskel-Schmerz, der in der Regel großflächig in der Muskulatur um die Gelenke oder im Rücken auftritt.
Begleitende Beschwerden sind u.a. Müdigkeit, Schlafstörungen, Konzentrationsschwäche und Antriebsschwäche. Der nächtliche Schlaf wird von den Betroffenen meist nicht als erholsam empfunden. Psychische Beeinträchtigungen bei der Fibromyalgie sind sehr häufig depressive Störungen (Depression) und Angststörungen (Angst, Ängste) als Folge der Erkrankung.
Die Diagnose wird in der Regel vom behandelnden Facharzt für Neurologie gestellt.
Eine psychotherapeutische positive Beeinflussung der Fibromyalgie ist möglich, wenn die Betroffenen lernen, wie sie ihre Schmerzen durch weniger Stress bzw. Stressabbau und Abbau ihrer Hyperaufmerksamkeit günstig beeinflussen können.
Behandlungsmöglichkeiten
Eine Psychotherapie kann den Betroffenen dabei helfen, schmerzverstärkende bzw. schmerzlindernde Lebenssituationen und innere psychische Einstellungen zu den Beschwerden zu identifizieren und so dazu beitragen, die Schmerzen aktiv zu regulieren.
Durch Entspannung, innere Ruhe und Gelassenheit und ein Zurückführen der Missempfindungen in den Bereich des Unbewussten können sowohl die Schmerzen als auch die Schlafstörungen vermindert werden. Ein Abbau der Hypersensibilität gegenüber Empfindungen aus dem Innern des Körpers und sinnvoll eingesetzte Bewegungsübungen und Sport können dabei helfen, psychischen Stress und körperliche Verspannungen abzubauen.
Durch eine verbesserte Arbeitsorganisation ist es möglich, Stressfaktoren im Berufsleben zu reduzieren. Die Entspannung konflikthafter sozialer Beziehungen kann ebenfalls erheblich den psychischen Stress im Alltag verringern. Nicht zuletzt auch überzogene Ansprüche an sich selbst sollten kritisch als mögliche Stressfaktoren überprüft werden.
Eine analytische Behandlung ist mit Vorsicht in Erwägung zu ziehen, weil diese Form der Psychotherapie in erster Linie darauf abzielt, die Verdrängungsschranke herabzusetzen, um unbewussten Impulsen den Zugang zu bewussten Teilen der Psyche zu erleichtern. Sollte in Einzelfällen eine analytische Psychotherapie angewendet werden, ist es ratsam, sich an Parameter zu halten, die verhindern, dass sich ein kontraproduktiver Effekt ergibt.
Zusätzlich zur Psychotherapie sind als unterstützende Maßnahmen ein leichtes Ausdauertraining, leichte Kraftübungen, wohltuende Massagen und meditative Bewegungsübungen wie Qi-Gong, Tai-Chi oder Yoga sinnvoll (diese optionalen Anwendungen werden in meiner Praxis allerdings nicht angeboten).
In meiner Praxis kommt als Behandlungsform die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie zur Anwendung. Zusätzlich können im Einzelfall auch Entspannungsverfahren wie autogenes Training oder handlungsorientierte Verfahren hinzugezogen werden.
Sollten Sie unter dem Fibromyalgie-Syndrom leiden, zögern Sie nicht, ein unverbindliches Beratungsgespräch in meiner Praxis zu vereinbaren.
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