Psychotherapie bei Colitis Ulcerosa in Berlin
Colitis Ulcerosa
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über die Colitis Ulcerosa im Allgemeinen und über die psychotherapeutische Behandlung der Colitis Ulcerosa in meiner Praxis in Berlin Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die Colitis Ulcerosa ist eine chronisch – entzündliche Erkrankung des Enddarms und des Dickdarms. Die Diagnose stellt der Facharzt für Gastroenterologie. Die Symptome sind blutige bis eitrige Durchfälle. Befallen von der Entzündung ist nur die Schleimhaut des Darms, nicht die ganze Darmwand. Die Diagnose wird u.a. durch eine Endoskopie gestellt. Die Ursachen der Colitis Ulcerosa sind bisher nicht vollständig geklärt, aber es gibt Hinweise darauf, dass u.a. die Ernährung einen Einfluss auf den Verlauf der Erkrankung hat.
Die Colitis Ulcerosa zählt nach Franz Alexander darüber hinaus zu den klassischen psychosomatischen Erkrankungen. Dies bedeutet: Man geht davon aus, dass psychische Faktoren bei der Entstehung und Chronifizierung der Erkrankung im Einzelfall eine wesentliche Rolle spielen können.
Ein immer wieder feststellbarer Zusammenhang zwischen der Symptomatik (blutig-eitrigem Durchfall) und unbewusst wirksamen Ängsten bilden den Ansatzpunkt für eine psychotherapeutische Behandlung.
Die betroffenen Patienten nehmen Gefahrensituationen (vor allem im sozialen Bereich) häufig nicht deutlich genug bewusst wahr, sind eher unbekümmert, während ihr Unbewusstes unterschwelligen Ängsten umso stärker ausgesetzt ist. Weil die Ängste unter diesen Voraussetzungen nur unzureichend oder gar nicht verarbeitet werden können, suchen sie sich ein Ventil in Form einer Durchfallerkrankung (Durchfall ist bekanntlich ein Angstkorrelat), aus der sich im Laufe der Jahre ein entzündlicher Prozess entwickeln kann.
Beschwerden als Folge von Beziehungsstörungen
In der Behandlung von Patienten mit Colitis Ulcerosa fällt immer wieder auf, dass die Betroffnen entweder in engen Partnerschaften leben, die sie als stark aversiv empfinden oder dass sie sich intensiv innerlich mit ehemaligen Beziehungspersonen (z.B. Eltern) beschäftigen, an die sie sich einerseits (im Rahmen von Schuldgefühlen und/oder Abhängigkeitsgefühlen) emotional gebunden fühlen und denen gegenüber sie andererseits auch massive Aversionen empfinden, ohne dass ihnen diese Konfliktspannung selbst bewusst wäre.
Gründe, Merkmale und Behandlungsmöglichkeiten im einzelnen
Colitis ulcerosa ist eine chronisch-entzündliche Darmerkrankung (CED), die hauptsächlich den Dickdarm (Kolon) und das Rektum betrifft. Im Gegensatz zu Morbus Crohn ist die Entzündung bei Colitis ulcerosa auf die Schleimhaut des Dickdarms beschränkt und breitet sich kontinuierlich, beginnend im Rektum, aus. Die genaue Ursache ist unbekannt, aber genetische, immunologische und umweltbedingte Faktoren spielen eine wichtige Rolle.
Ursachen
- Genetische Veranlagung: Eine familiäre Vorbelastung erhöht das Risiko, an Colitis ulcerosa zu erkranken. Bestimmte genetische Mutationen und Veranlagungen können die Anfälligkeit erhöhen.
- Immunsystem: Eine Fehlregulation des Immunsystems führt dazu, dass es die Schleimhaut des Dickdarms angreift, was zu chronischen Entzündungen führt. Die genaue Ursache dieser Fehlregulation ist nicht vollständig geklärt.
- Umweltfaktoren: Faktoren wie ein westlicher Lebensstil, eine bestimmte Ernährungsweise, Stress und bestimmte Infektionen können das Risiko einer Colitis ulcerosa erhöhen oder Schübe auslösen.
Merkmale
Blutiger Durchfall: Dies ist das häufigste Symptom. Der Stuhlgang kann auch Schleim oder Eiter enthalten.
Bauchschmerzen: Besonders im linken Unterbauch, oft krampfartig und mit dem Stuhlgang verbunden.
Dringender Stuhldrang: Patienten haben oft das Gefühl, sofort zur Toilette gehen zu müssen.
Gewichtsverlust: Durch den chronischen Durchfall und die verminderte Nahrungsaufnahme.
Fieber: Kann während eines akuten Schubs auftreten.
Erschöpfung und Müdigkeit: Häufig aufgrund der chronischen Entzündung und der damit verbundenen Anämie.
Extraintestinale Symptome: Gelenkbeschwerden (Arthritis), Hautveränderungen (Erythema nodosum), Augenentzündungen (Uveitis), und Lebererkrankungen können ebenfalls auftreten.
Behandlungsmöglichkeiten
Wie bei Morbus Crohn gibt es auch bei Colitis ulcerosa keine Heilung. Die Behandlung zielt darauf ab, die Entzündung zu reduzieren, Symptome zu lindern und Rückfälle zu verhindern.
- Medikamentöse Therapie: Aminosalicylate (5-ASA): Wie Mesalazin oder Sulfasalazin, sind die erste Wahl zur Kontrolle leichter bis mittelschwerer Entzündungen und zur Aufrechterhaltung der Remission. Kortikosteroide: Werden bei akuten Schüben eingesetzt, um die Entzündung schnell zu reduzieren, sind aber nicht für die Langzeittherapie geeignet. Immunsuppressiva: Azathioprin oder 6-Mercaptopurin werden zur Langzeitbehandlung eingesetzt, um die Immunreaktion zu unterdrücken und Rückfälle zu verhindern. Biologika: TNF-Hemmer wie Infliximab oder Adalimumab können bei schwereren Fällen eingesetzt werden, besonders wenn andere Medikamente nicht ausreichend wirksam sind. JAK-Inhibitoren: Tofacitinib ist eine neuere Therapieoption, die bei Patienten eingesetzt wird, die auf herkömmliche Therapien nicht ansprechen.
- Ernährungstherapie: Obwohl keine spezielle Diät die Krankheit heilt, kann eine ausgewogene Ernährung helfen, Mangelernährung zu vermeiden und die allgemeine Gesundheit zu fördern. In akuten Phasen kann eine Anpassung der Ernährung notwendig sein.
- Chirurgische Eingriffe: Bei schwerem Krankheitsverlauf oder Komplikationen kann eine Operation notwendig sein. Dies kann die Entfernung des gesamten Dickdarms (Proktokolektomie) umfassen, was eine dauerhafte Heilung der Colitis ulcerosa bedeutet, aber auch eine lebenslange Anpassung (z.B. Ileostomie) erfordert.
- Lebensstiländerungen: Stressreduktion, regelmäßige körperliche Aktivität und Rauchverzicht können helfen, die Krankheit besser zu kontrollieren und die Lebensqualität zu verbessern.
- Psychologische Unterstützung: Colitis ulcerosa kann psychisch belastend sein, daher kann die psychologische Unterstützung eine wichtige Rolle im Umgang mit der Krankheit spielen.
Eine enge Zusammenarbeit mit dem behandelnden Arzt und regelmäßige Kontrollen sind entscheidend, um die Therapie anzupassen und die Krankheit bestmöglich zu managen.
Behandlungsansätze in psychotherapeutischer Hinsicht
Die Colitis Ulcerosa ist eine gravierende und ernst zunehmende Erkrankung und kann die Entstehung von Darmtumoren fördern.
Sollten Sie unter einer Colitis Ulcerosa leiden, zögern Sie nicht, ein unverbindliches Vorgespräch in meiner Praxis zu vereinbaren.
Als Behandlungsmethode der Colitis Ulcerosa kommt in meiner Praxis eine tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie in Kombination mit handlungsorientierten Ansätzen und einer Ernährungsberatung zur Anwendung. In besonderen Fällen ist auch eine analytische Psychotherapie bzw. eine Psychoanalyse sinnvoll.
Insbesondere die Traumanalyse der analytische n Psychotherapie bietet sich an, unbewusste Fixierungen an angstvoll und aversiv erlebte verinnerlichte Beziehungsfiguren aufzulösen.
Literaturempfehlungen
Martin Storr: Ernährungsratgeber Colitis ulcerosa und Morbus Crohn: Was tut mir gut? Ein Kompass durch den Ernährungsdschungel.