Beratung und Psychotherapie bei Erfahrungen mit Bisexualität und Homosexualität in Berlin
Konflikte bei Bisexualität und Homosexualität
Auf dieser Seite erhalten Sie Informationen über Bisexualität und Homosexualität im Allgemeinen und über die psychotherapeutische Behandlung von Menschen, die Erfahrungen mit Bisexualität und Homosexualität gemacht haben, in meiner Praxis in Berlin-Charlottenburg-Wilmersdorf.
Die Bewertung von Bisexualität und Homosexualität ist extrem von der jeweiligen Kultur abhängig, wobei zu unterscheiden ist zwischen dem öffentlichen Selbstverständnis und dem tatsächlichen Verhalten der Menschen in der jeweiligen Kultur.
In unserer heutigen Zeit sind zumindest in den westlichen Gesellschaften Bisexualität und Homosexualität allgemein akzeptiert.
Eine psychotherapeutische Behandlung ist nicht empfehglenswert und sogar kontraindiziert, wenn ein Mann oder eine Frau bisexuell oder homosexuell orientiert ist und dies selbst nicht als konflikthaft erlebt.
Psychotheraeputische Gespräche werden in der Regel nur dann gesucht, wenn Erwachsene, die bisher heterosexuell gelebt und geliebt haben, durch bestimmte Lebensumstände für sie beunruhigende Erfahrungen mit Bisexualität oder Homosexualität gemacht haben.
Mögliche Ursachen von Homosexualität und Bisexualität
Wissenschaftlich ist bisher ungeklärt, welches die Ursachen von Homosexualität sein könnten. Fest steht, dass Homosexualität auch im Tierreich vorkommt, also keine Besonderheit der menschlichen Spezies darstellt. Angenommen werden muss, dass es mehrer unterschiedliche Gründe geben könnte, die sich im Einzelfall ergänzen.
Der erste Grund könnte darin liegen, dass vor allem solche Menschen homosexuelle Neigungen versprüren, bei denen es eine untypische Mischung von weiblichen und männlichen Anlagen gibt. Dies betrifft aber eher die Art der Erlebnisverarbeitung und nicht in erster Linie den des Phänotypen. Demzufolge würde ein Mann mit teilweise femininer Erlebnisverarbeitung stärker zur Homosexualtität neigen als ein Mann mit weniger stark ausgeprägten femininen Anlagen. Entsprechend bei einer Frau mit teilweise verstärkten männlichen Anteilen in der Erlebnisverarbeitung. Dies allein reicht aber für ein Manifestwerden der Homosexualität bestimmt nicht aus, wäre aber als ein Motiv für zumindest eine gewisse Bisesualität ausreichend.
Ein anderer, zwingender Grund in Bezug auf die eindeutige homoerotische Sexualpräferenz könnte aus der Evolutionstherorie abgeleitet werden. Von Geburt an wirksame Anlagefaktoren, wie z.B.auch anlagebedingte Homosexualiltät, haben in der Regel einen Selektionsvorteil für die soziale Gruppe, der ein Individuum mit einer entsprechenden Anlagevariante angehört. Dieser könnte bei der Homosexualtität darin liegen, dass die ansonsten angeborene Rivalität zwischen heterosexuellen Personen des gleichen Geschlechts tendenziell eher neutralisiert wird. Dies bedeutet aber nicht, dass days Rivalisieren an sich bei homosexuellen Menschen nicht vorkäme.
Homoerotik als Selektionsvorteil für die soziale Gruppe
Eine Gesellschaft ohne Homosexualität (oder in abgeschwächter Form: ohne Homoerotik) wäre also um ein vielfaches stärker von Rivalität geprägt als Gesellschaften, bei denen Homosexualität eine gewisse Rolle spielt oder spielen darf. Eine Abschwächung einer überschießenden Rivalität könnte für die soziale Gruppe einen Selektionsvorteil bedeuten. Homoerotik kann die Kooperation im Spiel, bei der Arbeit oder in der Pflege sozialer Netzwerke positiv beeinflussen. Im Umkehrschluss bedeutet dies, dass eine zu große Angst vor Homoerotik die Offenheit in Bezug auf soziale Vernetzung einschränken könnte. Für die Realisierung einer offenen Gesellschaft (Popper) ist eine Diskriminierung von Homoerotik daher kontraproduktiv.
Homoerotik in Gesellschaften mit vorherrschender Ambiguität
Eine besondere Problematik stellt der Umgang mit Homorotik in Gesellschaften dar, die stark von Ambiguität gekenntzeichnet sind. Hier kann es vorkommen, dass offiziell die Homoerotik abgelehnt oder sogar verfemt, hinter verschlossenen Türen aber dennoch, z.B. in Form der Knabenliebe praktiziert wird.
Mischformen in der geschlechtlichen Orientierung
Eine besondere Herausforderung in der Psychotherapie stellen Mischformen dar, bei denen sowohl eine heterosexuelle wie auch eine homosexuelle Orientierung vorliegen aber beide Orientierungen mit Aversionen, Hemmungen etc. verbunden sind. In diesen Fällen neigen Betroffene dazu, sich Ziele ihres Sexualtriebs auszuwählen, die in der Mitte zwischen einer eindeutigen heterosexuellen und einer eindeutigen homosexuellen Orientierung liegen. Beispiele dafür sind bei Männern “Shemales” mit weiblichem Körperformen und männlichen Genitalien oder sehr junge Männer, die aufgrund ihrer Jugend noch weibliche Gesichtszüge aufweisen. Im Gegensatz zur Bissexualität, bei der es zu einem Sowohl-Als-Auch kommt, liegt hier eine Mischform vor, die man als Weder-Noch-Wahl bezeichnen könnte. Eine Realisierung von Triebwünschen ist dann entsprechend schwierig, findet möglichweise nur in der Phantasie statt oder im Rahmen von pädophilen oder hebephilen Beziehungswünschen. Diese sind allerdings strafbar, was die Situation zusätzlich belastet. Es kann aber auch sein, dass eine Weder-Noch-Wahl in Richtung einer kompletten Asexualität aufgelöst wird. Diese Variante ist eher bei Frauen anzutreffen und bei Männern eher untypisch.
Psychologische Beratung und Psychotherapie
Häufig wirken erste Erfahrungen mit Bisexualität oder Homosexualität sehr beunruhigend und diese Erfahrungen können
Ängste, Depressionen, Selbstzweifel und offene Fragen nach der Geschlechtsidentität aufwerfen.
Das psychotherapeutische Angebot richtet sich zum einen an Menschen, die klären wollen, ob sie aufgrund dieser Erfahrungen mit Bisexualität oder Homosexualität ihre Geschlechtsidentität neu definieren sollen (Coming-Out).
Zum anderen richtet sich das psychotherapeutische Angebot an Menschen, die im Rahmen von Erfahrungen mit Bisexualität oder Homosexualität unter Ängsten, Bluthochdruck, Depressionen oder z.B. Schlafstörungen leiden. Ein Erstgespräch ist jetzt auch in Form einer Onlineberatung möglich.
In meiner Praxis werden zur Behandlung von beunruhigenden Erfahrungen mit Bisexualität oder Homosexualität die psychologische Beratung, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie oder die analytische Psychotherapie (Psychoanalyse) eingesetzt.
Bitte beachten Sie: Eine Behandlung von Honosexualität mit dem Ziel der Konversion zur Heterosexualität ist nicht möglich und deshalb auch keine Indikation für eine Psychotherapie.